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01.07.2022

Game Engineering und Maschinenbau - passt das zusammen?

Workshop "Game Technology @ Maschinenbau" am 20.06.2022 bei Allgäu Digital

Sebastian Scheuerl (Hundegger), Prof. Dr. Bernd Dreier (Hochschule Kempten, Fakultät Informatik), Georg Barnickel (Christ Wash Systems), Prof. Dr. Regina Schreiber (Hochschule Kempten, Fakultät Maschinenbau), Dr. Marius Grathwohl (Multivac), Sarah Kliche, Thomas Moser (beide Berger, Projekt BeInventive), Steffen Hellwig (Christ Electronic Systems), Dr. Georg Pfanzelt (Bihler), Matthias Betz (Christ Wash Systems)

Auf den ersten Blick scheinen die beiden Disziplinen wenig Gemeinsamkeiten zu haben. Schon seit längerer Zeit arbeitet der Bereich "Game Engineering" der Fakultät Informatik mit Maschinenbau-Unternehmen unserer Region zusammen. Um gemeinsame Erfahrungen, Interessen und Bedarfe zu identifizieren, lud Prof. Dr. Dreier als Vertreter der Hochschule in Zusammenarbeit mit Allgäu Digital innovative Unternehmen ein.

Technologien in modernen Games beschäftigen sich z.B. mit hochwertiger, fotorealistischer Visualisierung. Die animierte Darstellung von Maschinen, ein beliebiger Flug ins Innere einer Maschine zum besseren Verständnis der Funktionsweise wird heute oft in Marketing und Vertrieb oder bei der virtuellen Inbetriebnahme erwartet - und das in einer Qualität, die moderne CAD-Systeme heute nicht liefern können. Game Engines, also Werkzeuge zum Entwickeln von Spielen, können das. Sie haben einen hohen Standardisierungsgrad erreicht und schaffen digitale Zwillinge, die Mehrwerte in der Industrie erst ermöglichen.

Im Workshop wurde sichtbar, dass der Maschinenbau in verschiedenen technischen Bereichen von Lösungen aus der Welt der Games profitieren kann. Der Umgang mit 3D-Daten, etwa aus einer 3D-Vermessung, ist in Computerspielen seit Jahrzehnten wichtig. Diese Erfahrungen bieten oft sehr effiziente Lösungsansätze für grundlegende Neuerungen im Maschinenbau und öffnen einen großen Bereich, in dem im Rahmen des Workshops weitere Zusammenarbeiten vereinbart wurden.

Ein weiterer Ansatzpunkt für die Zusammenarbeit sind Serious Games, also Spiele, die ein konkretes Ziel außerhalb der Spielwelt haben, wie z.B. das Erlernen bestimmter Arbeitsprozesse (Sicherheitsrichtlinien, etc.). Gamification bezeichnet allgemein den Einsatz von Methoden und Vorgehensweisen, insbesondere zur Schaffung von Motivation und Emotion, außerhalb von Spielen. Welches Unternehmen möchte keine motivierten Mitarbeiter oder Kunden, die eine emotionale Bindung an Produkte und an das Unternehmen als Ganzes haben? In heutigen und noch mehr in zukünftigen Märkten wird die Schaffung eines "Wohlfühlerlebnisses" für Mitarbeiter und Kunden wichtig sein. Hierfür liefert das Game Engineering wertvolle Erfahrungen.

User Experience, aber auch Virtual und Augmented Reality, sind Themen, in denen sich Game Engineers zu Hause fühlen. Auch in diesem Bereich möchten die beteiligten Unternehmen und die Fakultät Informatik im Anschluss an den Workshop gemeinsame Projekte entwickeln.

Der Workshop "Game Technology @ Maschinenbau" war mit diesen Ergebnissen ein voller Erfolg für alle Beteiligten und die weitere Zusammenarbeit wird sicher spannende Projekte hervorbringen, über die wir an dieser Stelle wieder berichten werden.

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