Das Labor für Optische 3D-Messtechnik und Computer Vision ist neben der Lehre stark in der Forschung verankert. So laufen in Zusammenarbeit mit mehreren Einrichtungen (Forschungszentrum Allgäu, Bihler, Institut für Technische Optik an der Universität Stuttgart, Frankenguss) verschiedene Forschungsprojekte im Themenbereich Inline Inspektion im Fertigungsprozess.
Die Größe von aktuellen optischen Oberflächenmesssensoren ist durch Einschränkungen in der Herstellung von optischen Komponenten begrenzt. Durch hohe Taktraten und Bauraumlimitierungen sind für In-situ Inspektion und Überwachung von Fertigungsprozessen miniaturisierte und echtzeitfähige Messsysteme notwendig. In diesem Projekt werden, durch die Anwendung von Zwei-Photonen-Lithographie zur Fertigung von hoch miniaturisierten Freiformoptiken, verschiedene miniaturisierte 3D Oberflächensensoren entwickelt.
In diesem Projekt wird ein berührungsloses, optisches Messverfahren zum Erfassen einer durch Stanzen erzeugten Kontur, insbesondere der Schnittflächenkenngrößen, entwickelt. Die Erfassung der Daten durch das Messverfahren erfolgt in den Prozess integriert und soll ohne Entnahme der Bauteile erfolgen. Weiterhin ist diese besonders gekennzeichnet dadurch, dass neben der 2D-Information auch eine 3D-Information aufgezeichnet wird. Die Auswertung der Messdaten soll ebenfalls echtzeitfähig sein.
Der Wunsch schnell rotierende Teile dreidimensional vermessen zu können liegt nahe, da in vielen Fertigungsprozessen Werkzeuge oder auch Werkstücke mit schnellen Rotationsgeschwindigkeiten drehen. Zu diesen Fertigungsprozessen gehört zum Beispiel Fräsen, Schleifen oder auch das an der Hochschule Kempten entwickelte RQS-Schweißen. Wenn der Zustand dieser Bearbeitungswerkzeuge im laufenden Prozess gemessen werden kann, würde dies ein großer Vorteil für die Qualität der Werkstücke, sowie den effizienten Austausch der Werkzeuge mit sich bringen.
Um Gussteile in der Serienproduktion individuell zu identifizieren, bedarf es einer eindeutigen Kennzeichnung, die zu einem späteren Zeitpunkt ausgelesen werden kann. Im Rahmen dieses Forschungsprojektes wird in Verbindung mit verschiedenen Industriepartnern ein System zur individuellen Gussteilmarkierung entwickelt. Der Code wird dabei schon im Formkasten erzeugt und folglich nach dem Abguss auf der Gussteiloberfläche abgebildet. Mithilfe einer optischen Erfassung und nachgelagerter Bildverarbeitung lässt sich das Gussteil eindeutig identifizieren und so seinen Produktionsbedingungen zuordnen.
Lorenz, M., Menzl, M., Donhauser, C., Layh, M., & Pinzer, B. R. (2021). Optical inline monitoring of the burnish surface in the punching process. International Journal of Advanced Manufacturing Technology, 12–14. https://doi.org/10.1007/s00170-021-07922-6