In Kigali (Ruanda) fand erneut die International Entrepreneurship Summer School mit Studierenden aus Kempten statt.

In Kigali (Ruanda) fand erneut die International Entrepreneurship Summer School mit Studierenden aus Kempten statt.
Kwigira hamwe - gemeinsam lernen! Acht Studierende aus den Studiengängen International Management und Soziale Arbeit setzten dies in die Tat um und reisten Anfang Mai fast 10.000 Kilometer nach Kigali in Ruanda in Ostafrika, um an der International Entrepreneurship Summer School 2024 teilzunehmen. Gemeinsam mit Studierenden aus unterschiedlichsten Nationen eine Woche lang Vorlesungen hören, Case Studies bearbeiten, eine Unternehmensgründung simulieren und jede Menge Spaß haben? Genau darum ging es bei der dieser einwöchigen Veranstaltung.
Bereits seit fünf Jahren findet die Summer School mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Entrepreneurship statt – nach einigen virtuellen Durchführungen konnte sie in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal in Präsenz vor Ort in Kigali stattfinden.
Auf dem Campus der Partnerhochschule ULK („Université Libre de Kigali“), einer der größten und renommiertesten Privatuniversitäten Ruandas, trafen die Studierenden aus Kempten auf ihre „Kommilitonen auf Zeit“, die nicht nur Ruanda, sondern auch aus dem Kongo, Burundi, Liberia, dem Südsudan, Gabun und dem Tschad stammten.
Zum Auftakt versammelten sich gut 250 Studierende der Partnerhochschule ULK im Auditorium, um an der eindrücklichen Eröffnungsveranstaltung teilzunehmen. Nach den Opening Speeches folgten Interviews für die Presse und sogar für das Fernsehen.
Nachdem sich die teilnehmenden Studierenden in einer kurzen Vorstellungsrunde etwas besser kennenlernen durften, startete der erste große inhaltliche Part mit der Business Simulation „Micro Business Game“, die von der Deutschen Sparkassenstiftung für internationale Kooperation zur Verfügung gestellt wurde.
Die Sparkassenstiftung, vertreten durch die Landesdirektorin Ruth Madl, ist als Partner ebenfalls regelmäßig an der Durchführung der Summer School beteiligt. Das Micro Business Game bietet den Teilnehmern die Möglichkeit, über mehrere Tage hinweg in die Rolle von Gründern zu schlüpfen und dabei mehrere Geschäftsjahre zu durchlaufen. Julia Peylo führte als Lehrbeauftrage der Hochschule Kempten die Business Simulation zusammen mit Lehrbeauftragten der Partnerhochschule ULK durch. Preis- und Absatzkalkulationen sowie Marketingpläne wurden von den Studierenden erstellt, sowie umfassende Finanzberichtserstattungen. „Hier lernen die Studierende wirklich, was internationales Lernen und Zusammenarbeiten bedeutet – ich bin mir sicher, dass sie alle ganz viel mitnehmen werden.“ berichtet Julia Peylo, die auch sonst regelmäßig für die Sparkassenstiftung weltweit Trainings und Business Simulationen durchführt.
Umrahmt wurde das Planspiel von zahlreichen Vorlesungen von Dozenten beider Hochschulen zu vielfältigen Themen wie beispielsweise Green Finance oder Financial Inclusion.
Auch bekamen die Studierenden die Gelegenheit, in sogenannten Elevator Pitches eigene Geschäftsideen zu präsentieren. Dass ehemalige Teilnehmer der Summer School bereits erfolgreich gegründet haben, durften alle gleich im Anschluss erfahren, als sich zwei ruandische Unternehmer vorstellten, die an vorangegangenen Summer Schools teilgenommen hatten.
Außerdem stand ein Besuch bei einem der führenden ruandischen Unternehmen auf dem Plan – hier wurde den Studierenden beider Hochschulen eine Werksbesichtigung ermöglicht und es wurden viele Hintergrundinformationen zum Unternehmen geboten. „Das war meine erste Werksbesichtigung und ich bin total begeistert – eine ganz besonders große Motivation für mich, später vielleicht mal mein eigenes Unternehmen zu gründen!“ berichtet eine der ruandischen Studierenden nach dem Besuch.
An einem der Abende stellten sich die Studierenden gegenseitig ihre eigenen Länder näher vor. Bei diesen „Country Evenings“ wurden Themen aufgegriffen wie geografische Besonderheiten, das Schulsystem, kulturelle Eigenheiten, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr. Als Überraschung für die deutschen Teilnehmer hatten die Vertreter der ULK noch eine großartige Darbietung traditioneller ruandischer Tänzer sowie ein Buffet mit landestypischen Speisen organisiert.
Im Anschluss folgte ein weiteres besonderes Highlight der Veranstaltung: Der Unternehmenspartner der Summer School, die Josera GmbH, präsentierte den Studierenden echte Case Studies aus seinem unternehmerischen Engagement auf dem afrikanischen Kontinent. In Teams durften sich die Studierenden dann mit den Themenstellungen zu Brand Awareness, E-Commerce und Crowdfunding beschäftigen, entsprechende Abschlusspräsentationen erstellen und diese vor einem Gremium aus Vertretern beider Hochschulen präsentieren. Damit bot sich für die Studierenden eine hervorragende Möglichkeit, „echte“ Fragestellungen aus der Unternehmenswelt hautnah kennenzulernen, während der Unternehmenspartner sich nun über unvoreingenommene Ideen und Lösungsansätze zu aktuellen Fragestellungen freuen kann.
Zum Abschluss der Summer School waren die Teilnehmer in den Nyandungu Eco-Park eingeladen, eine der vielen wunderschönen grünen Oasen, die innerhalb Kigalis aktuell geschaffen werden. Ausgelassen plaudernd wanderten die Kommilitonen auf Zeit gemeinsam durch Bambuswälder und Wetlands und genossen einen traumhaften Nachmittag und Abend im Grünen.
Ob der eine oder andere teilnehmende Studierende in Zukunft als selbstständiger Unternehmer tätig sein wird, soll die Zukunft zeigen; in jedem Fall werden zukünftig alle Teilnehmer mit den erhaltenen Teilnahmezertifikaten auch bei sonstigen potentiellen Arbeitgebern glänzen können.
„Die Stimmung hier bei der Summer School ist wie immer ganz besonders. Engagement und Motivation der Studierenden sind hier einfach ganz einzigartig!“ berichtet Professor Dr. George Okello (ULK) in seiner Abschlussrede zufrieden.
Die Studierenden zeigten sich zum Ende der Summer School rundum glücklich – und auch die Vertreter beider Hochschulen sowie der Partner waren mit dem Verlauf der zweiten in Präsenz stattfindenden International Entrepreneurship Summer School hoch zufrieden. Gemeinsam hoffen alle Beteiligten auf die Möglichkeit einer erneuten Durchführung der Veranstaltung im nächsten Jahr.
