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Einsatz einer digitalen Versorgungslösung für informell Pflegende und deren Wirkungen auf den Pflegealltag

Laufzeit: September 2022 - August 2023

Das Forschungsprojekt „Einsatz einer digitalen Versorgungsanwendung für informell Pflegende und deren Wirkungen auf den Pflegealltag“ (DiVa) beschäftigt sich mit der Frage, inwiefern die Nutzung einer digitalen Versorgungslösung von pflegenden Angehörigen und ihrem persönlichen Netzwerk als Unterstützung im Pflegealltag wahrgenommen wird. 

Obwohl sich pflegende Haushalte hinsichtlich ihrer Bedarfe und auch Lebenssituationen unterscheiden, zeigt die Forschungsliteratur übereinstimmend, dass pflegende Angehörige ebenso häufig mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind: unübersichtliche Angebotslandschaften für pflegebezogene Leistungen und Beratungen sowie ein hoher organisatorischer und zeitlicher Aufwand zur Koordination der Pflege (z.B. Bohnet-Joschko, 2020, Büscher et al., 2022; Otto et al., 2019). Um diesen Herausforderungen zu begegnen, haben es sich verschiedene digitale Angebote zur Aufgabe gemacht, Lösungen für diese Bedürfnisse anzubieten und pflegende Angehörige bei der Bewältigung dieser Herausforderungen zu unterstützen. 

Für dieses Vorhaben nutzen wir eine bereits marktreife digitale Lösung. Die Anwendung stellt Informationen rund um die häusliche Pflege bereit und bietet Funktionen zur Organisation des Pflegealltags allein oder als Gruppe.

Im Rahmen des qualitativen Forschungsprojekts DiVa wird anhand der digitalen Lösung untersucht, welche Funktionen der App in realen Pflegesettings genutzt werden, ob und wer bei der Organisation des Pflegealltags digital unterstützt werden kann und inwiefern die Informationsvermittlung sowie Kommunikation über eine Pflege-App zur Entlastung beitragen kann.

Dafür wird die App über eine Dauer von etwa 5 Monaten von ca. 15 informell Pflegenden genutzt. In dieser Zeit werden pro Haushalt drei qualitative Interviews durchgeführt.

Zu Beginn wird die Pflegesituation ohne digitale Versorgungslösung erfasst. Im weiteren Verlauf werden die Befragten aufgefordert, die Aspekte des Pflegealltags zu reflektieren, welche durch die App-Nutzung eine Änderung erfahren haben. Die Interviews werden inhaltsanalytisch nach der Methodik von Kuckartz ausgewertet.

Literatur

  • Bohnet-Joschko, S. (2020): Zielgruppenspezifische Unterstützungsangebote für pflegende Angehörige. Transfer Bericht. Hg. v. Sabine Bohnet-Joschko. Witten.
  • Büscher, A. / Stelzig, S. / Peters, L. / Lüben, A. (2022): VdK-Pflegestudie. Pflege zu Hause - zwischen Wunsch und Wirklichkeit. Dritter Zwischenbericht. Hg. v. Hochschule Osnabrück. Osnabrück.
  • Otto, U. / Leu, A. / Bischofberger, I. / Gerlich, R. / Riguzzi, M. / Jans, C. / Golder, L. (2019): Bedürfnisse und Bedarfe von betreuenden Angehörigen nach Unterstützung und Entlastung - eine Bevölkerungsbefragung. Schlussbericht des Forschungsprojekts G01a des Förderprogramms Entlastungsangebote für betreuende Angehörige 2017-2020. Bern. Zürich.

Publikationen

  • Abschlussbericht: Studie „DiVa – Digitale Versorgungsanwendungen“. Einsatz einer digitalen Versorgungslösung im Pflegealltag: Nutzungserfahrungen und Nutzungsbarrieren aus Sicht von pflegenden Angehörigen
    Dr. Schütz, J. / Hudelmayer, A. (2023)
    Zum Abschlussbericht
  • Policy Brief: Einsatz einer digitalen Versorgungslösung für informell Pflegende und dessen Wirkung auf den Pflegealltag
    zur Kammer, K. / Hudelmayer, A. / Dr. Schütz, J. (2023)
    BZPD Policy Brief, Nr. 1
  • Eine App für die informelle Pflege: Nutzungserfahrungen und -hindernisse aus Sicht von pflegenden Angehörigen
    Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie (56), 623–629
    Hudelmayer, A. / Dr. Schütz, J. / zur Kammer, K. (2023)
    Zum Artikel
  • Erfahrungen und Herausforderungen pflegender Angehöriger bei der Nutzung einer App in ihrem Pflegealltag.
    Pro Alter, 55(3), 38-41
    Hudelmayer, A. / Dr. Schütz, J. / zur Kammer, K. (2023)
    Zum Artikel

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