
Laufzeit: 01.08.2023 - 31.10.2024
Hintergrund
Der Zugang zu informellen Unterstützungsleistungen von freiwillig Engagierten aus Nachbarschaft und Quartier ist eine zunehmend wichtigere Voraussetzung für Altern und Pflege in der häuslichen Umgebung. Zugleich hegen Engagierte heute oftmals den Wunsch, ihre Hilfe zeitlich flexibel anzubieten und Tätigkeiten auch gemäß der eigenen Wünsche und Bedürfnisse zu gestalten (Geiselhart & Wörle, 2022).
Organisationen, die zwischen Engagierten und älteren Menschen mit Unterstützungsbedarfen vermitteln, erwarten sich von digitalen Lösungen unter anderem Vorteile durch eine effizientere Koordinierung und ein passgenaueres Matching zwischen den individuellen Hilfeangeboten und -gesuchen.
Darauf deuten aktuelle Befunde hin. Zugleich wird dort aber auch die nach wie vor große Bedeutung nicht-technologischer Aspekte in der Hilfevermittlung erkennbar, etwa in Form intensiver, persönlicher Begleitung der Hilfebeziehung (Wörle & Geiselhart, 2023).
Jedoch fehlen bislang praxisnahe Studien, die erfolgskritische Bedingungen für die Implementierung digitaler Lösungen in diesem spezifischen Anwendungsbereich prozessbegleitend und in situ ermitteln und auf diese Weise lebensweltnahes praxisrelevantes Tiefenwissen erzeugen.
Ziel und Fragestellung
Das Projekt verfolgt das Ziel, die Implementierung einer die Hilfevermittlung unterstützenden digitalen Lösung über den gesamten Prozess hinweg wissenschaftlich zu begleiten. Im Mittelpunkt steht zum einen die Frage nach erfolgskritischen Einflussfaktoren und Gelingensbedingungen. Zum anderen fragt das Projekt auch nach möglichen Auswirkungen auf das freiwillige Engagement vor Ort, etwa die Gewinnung und Bindung von Engagierten.
Methodik
Diese Fragestellungen untersucht das Projekt am Beispiel einer ländlichen Gemeinde im Süden Bayerns, in der eine kommunale Vermittlungsstelle die Koordination von Hilfeangeboten und -gesuchen über die Einführung der App-Lösung HILVER zu digitalisieren versucht. Der Implementierungsprozess wird durch das BZPD in Form einer fokussierten Ethnografie wissenschaftlich begleitet. Prozessbegleitend erfolgen teilnehmende Beobachtungen. Zu Beginn, während und nach der Implementierung werden Akteure der Kommunalverwaltung bzw. der Vermittlungsstelle, freiwillig engagierte Helfende sowie Hilfe suchende ältere Menschen vor Ort zudem mittels leitfadengestützter Interviews befragt.
Zielgruppe
Mit seinen Ergebnissen richtet sich das Projekt nicht nur an die Fachöffentlichkeit, sondern auch an Praktiker:innen aus der engagierten Bürgergesellschaft sowie der kommunalen Politik und Verwaltung.
Literatur
Deisenhofer, K., Wenzel, B., Wörle, T., & Geiselhart, J. (2024). Empowering Older Adult Care through Participatory Digital Solutions: A Case Study of Community Implementation. https://doi.org/10.18420/MUC2024-MCI-WS03-168
Deisenhofer, K., Wörle, T., Wenzel, B., & Geiselhart, J. (2024). New ways of aid coordination: Results of an implementation study on the digitalization of neighborhood assistance for the older adults. Gerontechnology, 23(2), 1. https://doi.org/10.4017/gt.2024.23.s.1064.opp
Deisenhofer, K., Geisehart, J. & Wöhrle, T. (2025). Studie: „IPot – Implementierung und engagementfördernde Potenziale einer digitalen Lösung zur
Hilfevermittlung an Ältere“ (Abschlussbericht) Zum Abschlussbericht



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