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Aktuelles

23.03.2023

Netzwerktreffen Industrie 4.0 am 22. März 2023

Fachvorträge der CODESYS Group und der bisonaire GmbH zu den Themen SPS-Programmierung und digital-ökologische Transformation am IPI Sonthofen.

 

Gruppenbild Netzwerktreffen Industrie 4.0 am 22. März 2023 v.l.n.r.: Daniel Steitz (Geschäftsführer & Partner, bisonaire GmbH), Prof. Dr. Frieder Heieck (Leiter IPI Sonthofen), Prof. Dr. Bernd Lüdemann-Ravit (Leiter IPI Sonthofen), Hillmar Panzer (Geschäftsführer/CTO, CODESYS Group). © Bild: Hochschule Kempten/IPI Sonthofen

Spannende Einblicke in die SPS-Programmierung und die digital-ökologische Transformation gaben die CODESYS Group und bisonaire GmbH anlässlich des Netzwerktreffens I4.0 am Institut für Produktion und Informatik (IPI). Rund 50 Teilnehmende regionaler und überregionaler Unternehmen nahmen an dem etablierten Branchentreff teil.

Welche Trends in der SPS-Programmierung gibt es und wo liegen die Stärken der Applikationsentwicklungen? Wie kann die digital-ökologische Transformation gelingen in Hinblick auf die Energie- und Ressourcenwende? Diese und weitere Fragestellungen wurden bei dem Branchentreffen intensiv besprochen. Die Veranstaltungsreihe richtet sich an den regionalen Mittelstand und greift aktuelle Themen und Fragestellungen rund um Industrie 4.0 auf.

Hillmar Panzer, Managing Director und CTO bei der CODESYS Group mit Sitz in Kempten, referierte über die aktuellen Trends der SPS-Programmierung (speicherprogrammierbare Steuerungen). Nach einer kurzen Vorstellung der Tätigkeitsfelder und der Produkte von CODESYS, ging er ausführlich auf das Programmieren nach IEC (International Electrotechnical Commission) sowie Applikationsentwicklungen im Wandel der Zeit ein. Das Ziel dieser Programmiersprachensammlung ist die einheitliche Programmierung von Steuerungen. Diese findet Anwendung in den verschiedensten Bereichen der industriellen Automatisierung: Am Beispiel der Automobilentwicklung vom Zeitalter der Oldtimer bis hin zur Moderne zeigte Panzer die Evolution der Applikationsentwicklung auf. Heutzutage erzeugen Software-Tools die vollständige SPS-Applikation automatisch unter der Verwendung fertiger Software-Module. Dies erlaubt dem Anwender die Nutzung der neuesten Technologien und hebt den Automatisierungsgrad auf das höchste Niveau, bei gleichzeitig geringstem Fehlerrisiko. Im Anschluss vertiefte er das Thema der SPS-Programmierung und bezog dabei die Möglichkeiten für die Industrie 4.0 mit ein: Die SPS-Programmierung biete diverse, wichtige Aspekte u. a. für den Bereich der Online-Verwaltung (Updates, Fernwartung, Lizensierung), der Daten (Produktverfolgung, Qualitätsüberwachung) sowie der virtuellen Inbetriebnahme (Digitaler Zwilling). Abschließend berichtete Panzer kurz über die aktuellen Entwicklungen der virtuellen Steuerungen. Hier entwickelt sich der Weg von Einzelsteuerungen hin zum Server mit virtuellen SPS-Programmierungen. Nach seinem Vortrag widmete sich der Technische Geschäftsführer ausführlich den Nachfragen aus dem Auditorium.

Dem Themengebiet der Energie- und Ressourcenwende wandte sich Daniel Steitz, Geschäftsführer und Partner der bisonaire GmbH aus Weißenhorn, zu. Gezielt ging es um die Fragestellung: Wie können wir die digital-ökologische Transformation realisieren? Nachdem Steitz die Firma bisonaire und deren Wirkungskreis vorstellte, zeigte er die betroffenen Bereiche der Energie- und Ressourcenwende auf. Die Industrie kämpfe mit knappen Rohstoffen und volatilen Marktpreisen, woraus sich besondere Herausforderungen für die Unternehmen ergeben. Im Zuge der voranschreitenden Ressourcenknappheit müssten Unternehmen Stabilität schaffen. Dies gelinge durch die Weiterentwicklung von Digitalen Zwillingen, Digitalen Unternehmens-Zwillingen und des digitalen Zwillings zur Supply-Chain (Lieferkette). Dies verdeutlichte Steitz eindrucksvoll anhand der deutschen Metallindustrie, die maßgeblich durch den Einsatz der Ressourcen Metall, Energie und Mensch geprägt sei. Durch den gezielteren Nutzen vorhandener Daten könnten Unternehmen ihre Stabilität und Effizienz steigern. Mithilfe der Prozessoptimierung sowie Analyse der gesamten Schnittstellen der systemrelevanten Abläufe könne die Abhängigkeit von Ressourcen reduziert werden. Daniel Steitz erörterte als Abschluss seines Vortrags auch die Chancen, die sich aus der Energie- und Ressourcenwende für Unternehmen ergeben können.

Am Ende der Vorträge nutzten die Besucherinnen und Besucher die Zeit ausgiebig zum fachlichen Austausch und schauten sich die technischen Demonstratoren der wissenschaftlichen Mitarbeitenden des IPI an. Die aus Sicht aller Beteiligten gelungene Veranstaltung brachte neue Impulse für Arbeitsprozesse in der Produktion und förderte auch die Netzwerke der beteiligten Unternehmen untereinander. Das nächste Netzwerktreffen Industrie 4.0 mit dem Leitthema „Industrial Metaverse“, findet am Mittwoch, 21. Juni 2023, am IPI Sonthofen statt.

Über das IPI – Institut für Produktion und Informatik

Das IPI – Institut für Produktion und Informatik der Hochschule Kempten am Standort Sonthofen ist eine anwendungsorientierte, interdisziplinäre Forschungseinrichtung an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Industrie. Als Technologietransferzentrum begleitet und unterstützt es Industriepartner bei der Durchführung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten im Kontext der Digitalisierung von Produktionssystemen und der Produktionsplanung.

Weitere Informationen zum IPI Sonthofen unter www.hs-kempten.de/ipi

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