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05.12.2022

Tourismusbetriebe im Spannungsfeld der hohen Energiepreise

Rückblick Allgäuer Tourismusgespräche

V. l. .n r.: Michael Lucke (Geschäftsführer AÜW), Dr. Martin Weiblzahl (Fachbereichsleiter Fraunhofer Institut), Andreas Eggensberger (Geschäftsführer Biohotel Eggensberger), Prof. Dr. Robert Keller (Hochschule Kempten)

Unter dem Titel „Tourismusbetriebe im Spannungsfeld der hohen Energiepreise“ lud Prof. Dr. Robert Keller von der Fakultät Tourismus-Management und dem Institut für Nachhaltige und Innovative Tourismusentwicklung (INIT) der Hochschule Kempten zu den Allgäuer Tourismusgesprächen ein. „Nach den schwierigen Corona-Jahren wollten die Hotels und Leistungsträger im Allgäu wieder durchstarten, doch nun belastet die Energiekrise die Branche schwer“, so beschreibt Prof. Keller den Anlass für die Veranstaltung. Bereits jetzt ist absehbar, dass die Energiepreise das operative Geschäft im Winter beeinträchtigen werden. Einige Unternehmen haben bereits angedeutet, dass ein wirtschaftlicher Betrieb kaum noch möglich sein wird.

Zum Start referierte Dr. Martin Weiblzahl, Fachbereichsleiter beim Fraunhofer Institut über die aktuelle Situation auf den deutschen Energiemärkten und die Auswirkungen auf die Preisentwicklung. Unter anderem erklärte er wie mit Energie gehandelt wird und die Preise entstehen.
Die Auswirkungen auf den regionalen Energiemarkt erläuterte im Anschluss Michael Lucke, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerke: „Angst vor einem flächendeckenden Blackout bei der Stromversorgung müsste man im Allgäu nicht haben.“ In seinem Vortrag ging es aber auch um die zukünftige Umgestaltung des Energiemarktes in der Region. Bis 2035 soll im Einzugsgebiet des AÜW nur noch Strom aus regenerativen Energiequellen erzeugt werden. Eine Herausforderung für das Unternehmen, aber „wir müssen investieren, um aus der Krise herauszukommen“, sagt Lucke.

Den Abschluss machte Andreas Eggensberger, Inhaber und Geschäftsführer des Biohotels Eggensberger in Hopfen am See. Bereits vor Jahren hat das Hotel begonnen auf nachhaltige und regenerative Energiequellen umzustellen. Das zahlt sich heute aus, auch finanziell. Neben großen Investitionen in z. B. Photovoltaikanlagen und ein eigenes Biomasseblockheizkraftwerk halfen Herrn Eggensberger auch viele kleine und individuelle Energiesparmaßnahmen im Hotel die Energiebilanz zu optimieren. „Wir haben inzwischen eine so gute Energiebilanz, dass es immer schwieriger wird noch weitere Einsparungen umzusetzen“, sagt Eggensberger. An neuen Ideen mangelt es dem Hotelier allerdings nicht und so will er auch weiterhin Impulse setzen.
In der anschließenden Diskussionsrunde wurden die Fragen des Publikums beantwortet und hier wurde deutlich, wie das Thema „Energie“ die Tourismusbranche, aber auch jede Privatperson aktuell beschäftigt. Die Experten waren sich am Schluss einig, dass der Umbau des Energiemarktes kein einfacher wird, sich letztlich aber für Deutschland lohnen wird.

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