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30.06.2023

International Entrepreneurship Summer School 2023

Zehn Studierende des Studiengangs International Management reisen nach Ostafrika. Dort profitieren sie vom Austausch rund um das Thema Unternehmertum.

Hallo Kempten – Muraho Kigali! Fast 10.000 Kilometer reisen, um mit Studierenden aus unterschiedlichsten Nationen eine Woche lang Vorlesungen zu hören, Case Studies zu bearbeiten, eine Unternehmensgründung zu simulieren und jede Menge Spaß zu haben? Aber ja! Ende Mai machten sich 10 Studierende des Studiengangs International Management auf nach Ostafrika, um in Kigali (Ruanda) an der International Entrepreneurship Summer School 2023 teilzunehmen.

Die Summer School mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Entrepreneurship findet bereits seit einigen Jahren statt. Bislang war für Studierende aus Kempten die Teilnahme nur online möglich. In diesem Jahr jedoch konnten sich die Teilnehmenden aus dem Allgäu persönlich auf den Weg nach Ostafrika machen.

An der Partnerhochschule ULK („Université Libre de Kigali“), einer der größten und renommiertesten Privathochschulen Ruandas, trafen die Studierenden aus Kempten auf ihre „Kommilitonen auf Zeit“, die nicht nur aus Ruanda, sondern auch aus dem Kongo, Burundi, der Elfenbeinküste, Burkina Faso und Liberia stammten.

Die Eröffnungsveranstaltung beeindruckte alle – gut 200 Studierende der Partnerhochschule ULK versammelten sich im Auditorium, um an den Opening Speeches teilzunehmen. Danach folgten Interviews für die Presse, sogar Fernsehsender waren vor Ort.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der Studierenden startete der erste große inhaltliche Part mit der Business Simulation „Micro Business Game“, die von der Deutschen Sparkassenstiftung für internationale Kooperationen zur Verfügung gestellt wurde.

Die Sparkassenstiftung, vertreten durch die Landesdirektorin Ruth Madl, ist als Partner ebenfalls regelmäßig an der Durchführung der Summer School beteiligt. Das Micro Business Game bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, über mehrere Tage hinweg in die Rolle von Gründerinnen und Gründern zu schlüpfen und dabei mehrere Geschäftsjahre zu durchlaufen. Die Lehrbeauftragte der Hochschule Kempten, Julia Peylo, führte die Business Simulation zusammen mit Lehrbeauftragten der Partnerhochschule ULK durch. Preis- und Absatzkalkulationen und Marketingpläne wurden von den Studierenden erstellt, sowie umfassende Finanzberichtserstattungen. Außerdem befassten sie sich mit Supplier Relationship Management sowie Customer Relationship Management und vielem mehr. „Die gemischten Teams haben unglaublich gut zusammengearbeitet – die Dynamik in den Gruppen hat mich sehr beeindruckt!“, berichtete Julia Peylo, die auch sonst regelmäßig für die Sparkassenstiftung weltweit Trainings und Business Simulationen durchführt.

Besuch eines ruandischen Unternehmens und "Country Evenings"

Umrahmt wurde das Planspiel von zahlreichen Vorlesungen von Dozenten und Dozentinnen beider Hochschulen zu vielfältigen Themen, wie beispielsweise Green Finance oder Financial Inclusion, sowie einer ausführlichen Informationsveranstaltung zum Thema „Studieren in Deutschland“. Außerdem stand ein Besuch bei einem erfolgreichen ruandischen Unternehmen auf dem Plan – dort wurde den Studierenden beider Hochschulen eine Werksbesichtigung mit vielen Hintergrundinformationen zum Unternehmen ermöglicht. „Die Innovationskraft hier im Unternehmen wirkt auf mich sehr beflügelnd!“, berichtete einer der ruandischen Studierenden nach dem Besuch.

An einem der Abende stellten beide Studierenden-Gruppen der jeweils anderen das eigene Land etwas genauer vor. Bei diesen „Country Evenings“ wurden Themen wie geografische Besonderheiten, das Schulsystem, kulturelle Eigenheiten, Sehenswürdigkeiten und vieles mehr aufgegriffen. Als Überraschung für die deutschen Teilnehmenden hatten die Vertreter der ULK noch eine großartige Darbietung traditioneller ruandischer Tänzerinnen und Tänzer sowie ein Buffet mit landestypischen Speisen organisiert.

Auf das Micro Business Game folgte ein weiteres besonderes Highlight der Veranstaltung: Die beiden Unternehmenspartner der Summer School, Josera und Multivac, präsentierten den Studierenden echte Case Studies aus ihrem unternehmerischen Engagement auf dem afrikanischen Kontinent. In Teams durften die Studierenden dann die Cases bearbeiten, eine Präsentation erstellen und diese abschließend vor einem Gremium aus Vertreterinnen und Vertretern beider Hochschulen und beider Unternehmen präsentieren. Damit bot sich für die Studierenden eine hervorragende Möglichkeit, „echte“ Fragestellungen aus der Unternehmenswelt hautnah kennenzulernen, während die Unternehmenspartner sich über unvoreingenommene Ideen und Lösungsansätze zu aktuellen Fragestellungen ihres Unternehmens freuen konnten.

Zum Abschluss der Summer School waren die Teilnehmenden eingeladen, die wunderschöne Stadt Kigali von oben zu bewundern. Dafür wanderten sie gute anderthalb Stunden über Stock und Stein auf den Mount Kigali – der nicht ganz leichte Aufstieg lohnte sich in jeder Hinsicht. Die Studierenden verbrachten einen traumhaften gemeinsamen Nachmittag im Grünen weit über den Hügeln von Kigali.

Ob der eine oder andere teilnehmende Studierende in Zukunft als selbstständiger Unternehmer tätig sein wird, soll die Zukunft zeigen; in jedem Fall werden künftig alle Teilnehmenden mit den erhaltenen Teilnahmezertifikaten auch bei sonstigen potenziellen Arbeitgebern glänzen können.

„Ich habe schon viele Summer Schools weltweit besucht“, berichtet ein Professor der ULK in seiner Abschlussrede, „aber diese hier war definitiv die beste!“

Und auch die Studierenden beider Hochschulen sowie die Vertreterinnen und Vertreter aller Partner zeigten sich mit dem Verlauf der ersten in Präsenz stattfindenden International Entrepreneurship Summer School hochzufrieden. Unser Dank gilt allen an der Durchführung beteiligten Partnern und besonders auch dem DAAD, der die Durchführung dieser Summer School finanziert und ermöglicht hat.

Alle Beteiligten hoffen auf ein erneutes Stattfinden der Veranstaltung im nächsten Jahr.

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