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03.07.2023

Zukunftsfähige Lebenswelten gestalten

Neuer Masterstudiengang „Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten“

Mit einem neuen Masterstudiengang wollen die Hochschule Kempten, die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, die Technische Hochschule Deggendorf sowie die Hochschule München Studierende auf sich verändernde Anforderungen und Rahmenbedingungen im Wirtschafts- und Gesellschaftsbereich Tourismus vorbereiten. Das Studienprogramm trägt den Titel „Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten“. Es wird von den vier Hochschulen gemeinsam angeboten, die dafür ihre jeweiligen Kompetenzen in den Bereichen Tourismus und Nachhaltigkeit bündeln. Ein weiterer Kooperationspartner ist das Bayerische Zentrum für Tourismus, An-Institut der Hochschule Kempten mit Sitz in Kempten.

Ziel des Studiengangs ist es, wissenschaftliche Qualifikation mit beruflicher Handlungskompetenz zu kombinieren. Das Programm richtet sich an künftige Entscheiderinnen und Entscheider, die sich mit der derzeitigen Situation im Tourismus nicht mehr identifizieren und etwas Neues entwickeln wollen. Wohin geht die Reise für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik in Krisenzeiten? Und wie verändern Digitalisierung oder Nachhaltigkeit die Lebenswelten in Städten und Regionen? Was bedeutet dies für die Art wie Menschen zukünftig reisen und ihre Freizeit verbringen? Fest steht, dass der Tourismus und sein Umfeld eine grundlegend neue Ausrichtung benötigen, die Reiseziele, Wirtschaftsstandorte und Lebensräume als Einheit betrachtet.
Die Expertise dafür will der neue Masterstudiengang vermitteln. „Wenn sich Gesellschaften, Wirtschafts- und Politiksysteme verändern, dann verändert sich auch die Art, wie wir unsere Freizeit verbringen“, sagt der Leiter des neuen Studiengangs, Tourismus-Professor Harald Pechlaner von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. „Im Tourismus standen lange ausschließlich die Bedürfnisse der Gäste im Fokus. Das Ziel muss es sein, Tourismus so zu gestal-ten, dass die großen Krisen wie die Klima- oder die Demographiekrise und deren Herausforderungen berücksichtigt werden. Die Bewohner der Regionen weltweit müssen von einer Tourismusentwicklung profitieren, die sich an den verfügbaren Ressourcen ausrichtet und authentische Erlebnisse ermöglicht.“

Das Masterprogramm entwickelt hierzu neue Narrative, „damit der neue Tourismus für junge Menschen ein attraktives Arbeitsfeld werden kann.“ Der interdisziplinäre Charakter des neuen Studiengangs eröffnet dabei Arbeitsmarktchancen für ein breites Betätigungsfeld in sich transformierenden Branchen und Industrien. „Transformationskompetenzen werden zukünftig überall dort gebraucht werden, wo Unternehmen und Organisationen im öffentlichen und privaten Bereich nach dem Prinzip Nachhaltigkeit sich verändern und weiterentwickeln“, so Professor Pechlaner.

„Wir wollen in Bayern keinen Tourismus um jeden Preis. Wir fördern vielmehr einen Tourismus, der im Einklang steht mit Mensch und Natur“, sagt auch Bayerns Tourismusminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler). Corona habe die Entwicklung hin zu mehr Nachhaltigkeit in den Destinationen beschleunigt, die Leistungsträger im Tourismus und die Gäste seien sich ihrer Verantwortung für die Erhaltung der Natur und das Wohl der Menschen, die hier leben, immer mehr bewusst. „Die akademische Ausbildung in Bayern hält mit dieser Entwicklung Schritt. Ich begrüße außerordentlich, dass wir mit dem Masterstudiengang ‚Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten‘ unsere touristischen Kompetenzen bündeln und einen hochattraktiven neuen Studiengang anbieten können“, so Staatsminister Aiwanger. „Der Studiengang wird all denen eine hervorragende Ausbildung bieten, die den Tourismus in Bayern so gestalten möchten, dass er für Gäste und Gesellschaft einen möglichst hohen Mehrwert schafft.“
 
Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) ergänzt: „Tourismus vereint Heimat, Kultur und einzigartige Landschaft als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Der neue Masterstudiengang ‚Transformation und nachhaltige Lebensraumentwicklung – Tourismus neu gestalten‘ zeigt: Unsere Hochschulen sind starke Partner und wichtige Vordenker der Branche. Sie entwickeln innovative Ideen und kluge Konzepte, um Nachhaltigkeit und Wirt-schaftlichkeit zusammenzubringen. Herzlichen Dank für diese interdisziplinäre und modellhafte Kooperation, die an der Schnittstelle von Tourismus, Nachhaltigkeit und Digitalisierung ansetzt.“

Der Studiengang verbindet ein digitales Fernstudium mit Exkursionen und Blockwochen. Er zeichnet sich durch seine Digitalisierung und Projektorientierung aus. Studierende werden dabei befähigt, aktuelle Themenstellungen an den Schnittstellen Tourismus, Gesellschaft, Nachhaltigkeit und Digitalisierung zu bearbeiten, um Transformationen anzustoßen. Inhaltlich verbindet das Curriculum des Studiengangs wirtschaftswissenschaftliche, touristische, soziologische, humangeographische und politikwissenschaftliche Bereiche fachübergreifend miteinander. Hinzu kommt die Möglichkeit einer Schwerpunktsetzung im Hinblick auf gesellschaftliche Fragen und Aspekte von Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Dies soll sowohl national als auch international exzellente Arbeitsmarktchancen eröffnen.

„Die Absolventinnen und Absolventen werden aufgrund ihrer gesamthaften und interdisziplinären Betrachtungsweise Impulse für eine zukunftsfähige Entwicklung des Tourismus in Bayern geben können“, ist sich Prof. Dr. Alfred Bauer, Leiter des Bayerischen Zentrums für Tourismus (BZT), sicher. Mit dem Masterstudiengang werde durch die beteiligten Hochschulen und das BZT „in einer einzigartigen Kombination wissenschaftliche Qualifikation und berufliche Handlungskompetenz angeboten“.

Der viersemestrige Masterstudiengang startet zum Wintersemester 2023/24. Eine Bewerbung ist noch bis 15. Juli möglich.

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