Institut für Fahrerassistenzsysteme und vernetzte Mobilität – Forschungsggruppe "Safety"
Immer häufiger übernehmen computergesteuerte Maschinen Aufgaben, die in der Vergangenheit aufgrund besonderer Gefährdungssituationen ausschließlich oder in letzter Instanz durch den Menschen verantwortet wurden. Das Beispiel des autonomen Fahrens zeigt, dass der menschliche Autofahrer in nicht allzu ferner Zukunft durch computergesteuerte Systeme ersetzt werden kann. In der Prozessautomatisierung, Robotik oder Luftfahrt ist dieser Übergang schon weit fortgeschritten.
Fehlerhafte Computersysteme können fatale Auswirkungen haben. Trifft ein derartiges Systeme z.B. durch falsche Annahmen in der Spezifikation, zufällige Bauteilausfälle oder Fehler in der Programmierung eine falsche Entscheidung, kann es zu schweren Unfällen kommen.
Validierungs- und Absicherungsmaßnahmen müssen hinsichtlich funktionaler Sicherheit und Cybersecurity begleitet und weiterentwickelt werden, da bei höheren Automatisierungsgraden der Fahrer immer weniger Eingriffsmöglichkeiten besitzt. Fehler bei der Mensch-Maschine-Schnittstelle rücken damit in den Mittelpunkt. Bei vollständig autonomem Betrieb sind die Absicherungsmaßnahmen für alle Szenarien abzubilden. Durch die Vielzahl an kombinierten Szenarien ist es notwendig, eine Methode zu finden, diese Anzahl zu reduzieren, ohne die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer einzuschränken. Neben unzulänglicher Spezifikation, zufälligen Bauteilausfällen oder Softwarefehlern können auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Sensoren und Steuerungen fehlerhafte Verhaltensweisen bei Fahrerassistenzsystemen auftreten.
Das Team „Safety“ sieht sich als kompetenter Ansprechpartner für Firmen beim Einstieg in das Thema Funktionale Sicherheit und bei der Unterstützung der Effizienzsteigerung von entsprechenden Entwicklungsprozessen. Es gibt Verbindungen zu Dienstleistern, Zulassungsunternehmen und Gremien, um aktuelle Trends in Wissenschaft und Technik einzubinden. Durch entsprechende Lehrveranstaltungen an der Hochschule Kempten erhält der studentische Nachwuchs bereits frühzeitig Kenntnisse über Funktionale Sicherheit.