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02.07.2025

Allgäu Goes Additive 2025 im Rückblick

KEMPTEN – Am 24. Juni 2025 fand das Event „AllgäuGoesAdditive“ bei Allgäu Digital statt. In fünf spannenden Beiträgen wurden Potenziale und aktuelle Anwendungsfälle der additiven Fertigung in der Produktion sowie die Relevanz des Leichtbaus beleuchtet. Rund 50 Expertinnen und Experten kamen hier zusammen, um sich über technologische Entwicklungen, bestehende Herausforderungen und zukünftige Möglichkeiten auszutauschen.

Frieder Heieck und Matthias Duve moderierten das Event. Bildnachweis: Ronja Tennigkeit / HS Kempten-IPI

In einer Reihe von Vorträgen rückt das Event die Bedeutung der additiven Fertigung für die Produktion in den Fokus. Eröffnet wurde die Veranstaltung durch die Vorstellung des medienfreien Greifers, den das IPI in Zusammenarbeit mit EOS GmbH entwickelt hat. Dabei handelt es sich um einen additiv gefertigten Greifer, der im gesamten gedruckt werden kann und für seine Funktionalität keine zusätzlichen Elemente wie Luftdruck benötigt.

Anschließend erzählte Svenja Pestotnik in ihrem Beitrag „Von der Idee zur luftfahrtzugelassenen additiv gefertigten Hydraulikkomponente“, wie Liebherr mithilfe additiver Fertigung Hydraulikkomponenten produzieren konnte, die für den Einsatz in der Luftfahrt zugelassen sind. Dabei ging sie auf Anforderungen sowie Herausforderungen und Testverfahren ein.

Werner Loscheider schaltete sich per Zoom aus Berlin dazu, um über die Initiative Leichtbau des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu sprechen. Dabei handelt es sich um eine Maßnahme, bei der verschiedene Disziplinen des Leichtbaus unter einem nationalen und internationalen Netzwerkkontenpunkt zusammengeführt werden sollen. Dadurch sollen Unternehmen bei der Implementierung von Leichtbau unterstützt werden. In seinem Beitrag wurden auch umfangreich Umwelt- und Wirtschaftsaspekte beleuchtet, die das Projekt ausmachen.

Im Rahmen seines Vortrags präsentierte Dr. Johannes Glasschröder das Liquid Metal Printing-Verfahren von GROB. Dabei handelt es sich um eine pulverlose Technologie zur additiven Fertigung endkonturnaher Bauteile. Ziel ist additiv gerechte Komponenten zu entwickeln und dabei das volle Potenzial für die Produktion zu erschließen.

Im vorletzten Beitrag analysierte Tobias Wigand die Ursachen hoher Kosten trotz des geringen Zeit- und Materialaufwands der additiven Fertigung. Er erkannte, dass vor allem das Design von Modellen durch unerfahrene Mitarbeitende viel Arbeitszeit beanspruchen kann und dadurch Bauteilkosten steigen. Er stellte eine von der Synera GmbH entwickelte Methode zur Automatisierung dieser Designprozesse vor, durch die selbst Laien in kurzer Zeit Modelle für Kleinserien umsetzten können.

Zum Abschluss stellte Geronimo Mähn in seinem Beitrag „Additive Fertigung im industriellen Maßstab – Potenziale für Produkt und Produktion“ unterschiedliche Anwendungsfälle additiv hergestellter Bauteile vor, die bei der EOS GmbH entwickelt wurde.

Insgesamt betrachtete das Event mit zahlreichen Beiträgen, Experten und Fragen die additive Fertigung aus unterschiedlichsten Perspektiven. Es wurden Herausforderungen und Chancen thematisiert sowie der fachliche Austausch gefördert.

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