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19.07.2023

CARE REGIO – vernetzt: Dritter Netzwerktag setzt Akzente

Der 3. CARE REGIO Netzwerktag fand vor Kurzem mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern statt. Die Online-Veranstaltung, organisiert von dem Projekt CARE REGIO und der Hochschule Kempten, bot den Teilnehmenden eine breite Palette an interessanten Vorträgen, Diskussionen und Präsentationen. Im Fokus standen dabei die Pflegenden und pflegenden Angehörigen.

Nach der Begrüßung durch Prof. Dr. Petra Friedrich, Gesamtprojektleitung CARE REGIO, wurde der neue Imagefilm des Projektes CARE REGIO vorgestellt. Anschließend begrüßte die 3. Bürgermeisterin der Stadt Kempten und stellvertretende Vorsitzende des Seniorenpolitischen Beirats, Erna-Kathrein Groll, die Teilnehmenden und betonte die Bedeutung aktiver Netzwerke für die Zukunft der Pflege. Sie sprach über die Aktivitäten der Stadt Kempten, Seniorinnen und Senioren den Umgang mit digitalen Technologien näher zu bringen, darunter die Arbeit am seniorenpolitischen Konzept der Stadt Kempten.

Ein Highlight der Veranstaltung war die Präsentation des Pflegereports 2022 durch Sophie Schwab, Leiterin der DAK-Landesvertretung Bayern. Darin steht die häusliche Pflege im Mittelpunkt. Der Bericht hob die Bedeutung von Pflege und deren Auswirkungen auf das Vertrauen in das Gesundheitssystem hervor.

Die Session zum Thema „Pflegende Angehörige“ umfasste Vorträge von Marie-Luise Müller, Ehrenpräsidentin des Deutschen Pflegerates, und Dr. Johanna Schütz vom Bayerischen Zentrum Pflege Digital in Kempten. Müller sprach über die ganz besonderen Herausforderungen im Pflegealltag und Schütz präsentierte die Ergebnisse einer Studie zur Wirkung digitaler Versorgungsanwendungen auf den Pflegealltag.
Eine lebendige Diskussion zur professionellen Pflege fand mit vier Vertreterinnen und Vertretern der Branche statt. Für die stationäre Sicht auf die Situation in der Pflege waren Ugur Cetinkaya, Pflegemanager und Gebietsleiter der Victor’s Group, und Hanna Bernhardt, Stationsleiterin am Klinikum Kulmbach eingeladen worden. Die ambulante Pflege vertraten Carmen Debronner-Blodau, Pflegefachkraft und Praxisanleiterin, sowie Luisa Pfandzelter, Auszubildende im 3. Jahr, beide bei der Sozialstation St. Vinzenz des Caritasverbands Kempten-Oberallgäu e. V. tätig.

Technische Assistenzsysteme wurden als mögliche Lösungen für den Fachkräftemangel in der Pflege diskutiert, die Teilnehmenden betonten aber auch, dass technische Lösungen nicht als Ersatz für menschliche Pflege gesehen werden dürften. Der Austausch zwischen Pflegenden und pflegenden Angehörigen sollte verbessert werden. Außerdem wurde der Einsatz von digitalen Dienstplänen und elektronischen Patientenakten diskutiert. Die Schlussworte von Prof. Dr. Petra Friedrich waren ein Appell an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer, in Kontakt zu bleiben und zusammenzuarbeiten, um gemeinsam Lösungsansätze für die Herausforderungen in der Pflege zu finden und umzusetzen.

Hintergrund Verbundprojekt CARE REGIO
CARE REGIO ist ein schwabenweites Forschungsprojekt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert wird. Dem Verbundprojekt gehören neben der Hochschule Kempten auch die Hochschulen Augsburg und Neu-Ulm sowie die Universität Augsburg und das Universitätsklinikum Augsburg an. Die Gesamtkoordination des Verbundprojekts hat die Hochschule Kempten inne.

Das Verbundprojekt CARE REGIO hat zum Ziel, eine Leitregion für die digital unterstützte Pflege von Morgen in Bayerisch Schwaben und darüber hinaus aufzubauen. Dafür werden nachhaltige Konzepte entwickelt, die einerseits Pflegekräfte und pflegende Angehörige spürbar entlasten, andererseits Pflegebedürftige in ihrer Selbstständigkeit unterstützen sollen.

Weitere Informationen unter www.care-regio.de.

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