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09.12.2021

Das Startup Numbat schafft gemeinsam mit der Lebensmittelkette Feneberg das erste flächendeckende Schnellladenetz Deutschlands

Feneberg und Numbat schließen sich zusammen und bieten den Supermarktkunden zukünftig an über 40 Standorten hervorragende Lademöglichkeit für E-Autos an. Ein EXIST-Stipendium der Hochschule Kempten unterstützte die beiden Gründer Martin Schall und Dr.-Ing. Maximilian Wegener in der Startphase ihres Projekts NAMBAT, aus dem das Cleantech-Startup Numbat hervorgegangen ist.

Keine herkömmliche Schnellladesäule: Der Numbat kombiniert Schnellladetechnologie mit einem Batteriespeicher und ermöglicht den Aufbau der Ladeinfrastruktur überall und für jeden (Foto: Numbat)

Die beiden Unternehmen bauen gemeinsam die nötige Infrastruktur auf, mit der im Jahr 2022 erstmals ein flächendeckendes Angebot an öffentlichen Schnellladesäulen in einer ländlichen Region entsteht. „Als nachhaltige Supermarktkette sehen wir uns zunehmend mit der Herausforderung konfrontiert, dass wir unseren Kunden eine Möglichkeit zum schnellen Laden Ihres Elektrofahrzeugs während des Einkaufs anbieten müssen”, so Nico Fischer, Bereichsleiter Bau-, Gebäude- und Energiemanagement des Lebensmittelhändlers Feneberg. „Unseren Kunden kommt es dabei vor allem auf schnelles Laden an, für uns muss es aber natürlich auch wirtschaftlich umsetzbar sein. Die Kosten für z.B. Installation, Anschaffung und Betrieb sind bei den derzeit bestehenden Modellen einfach zu hoch.“

Tatsächlich stellt die Elektromobilität Unternehmen vor große Herausforderungen, denn wie ein Blick auf den Markt zeigt, steigt zwar die Zulassung von E-Fahrzeugen rasant, die Installation von notwendigen Ladesäulen, insbesondere sogenannter Schnellladesäulen oder HPC (High-Power Charger), kommt dagegen nur schleppend voran. Schuld daran ist vor allem der nur schwer umsetzbare Anschluss an das Stromnetz, sowie die hohen Anschaffungs- und Installationskosten.

Das Startup Numbat geht mit typischem Allgäuer Pioniergeist voran und kann mit der Kombination zweier Technologien nicht nur diese Probleme lösen, sondern im Allgäu deutschlandweit das erste Schnellladenetz mit durchschnittlich einer Schnellladesäule alle 10 Kilometer aufbauen. „Mit Numbat haben wir jetzt eine Möglichkeit gefunden, zum einen das Thema Ultra-Schnellladesäule als Angebot für unsere Kunden umzusetzen und zum anderen sind wir dank dem integrierten Batteriespeicher in der Lage, den Photovoltaik-Strom aus unseren eigenen Solaranlagen zu speichern und durch das integrierte Energiemanagementsystem Strom einzusparen. So schaffen wir es, jährlich bis zu 2000 Autos mit unserem selbst generierten Strom in jeweils 10-15 Minuten vollzuladen. Zudem haben wir einen Partner gefunden, dem das Thema Nachhaltigkeit genauso am Herzen liegt wie uns bei Feneberg,“ so Fischer. Die innovative Batterietechnologie besitzt patentierte, nachhaltige Eigenschaften, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten. Geplant ist die Installation an den Standorten ab dem dritten Quartal 2022; die Vorbereitungen dafür laufen.

Dr.-Ing. Maximilian Wegener und Martin Schall sehen sich bestätigt: "Unser Ziel ist es, zu beweisen, dass Schnellladesäulen nicht nur an Autobahnen oder Hubs entstehen können, sondern durch die Kombination Schnellladesäule und Batteriespeicher in Verbindung mit unserer Technologie, überall. Da unsere Numbats nicht an das Mittelspannungsnetz angeschlossen werden müssen, vermeiden wir Eingriffe in die Infrastruktur und große Baumaßnahmen wie z.B. Trafohäuschen. Wir freuen uns, gemeinsam mit Feneberg eine gewisse Vorreiterrolle einzunehmen und sind davon überzeugt, dass unser Modell für ganz Deutschland relevant sein wird, da insbesondere ländlichere Regionen beim Thema Schnellladen oft vergessen werden.”

Eines hat das junge Startup bereits bewiesen: Stand heute wird mit dieser Kooperation das flächendeckendste Schnellladenetz in Deutschland aufgebaut.

Über das Projekt NAMBAT und das Unternehmen Numbat

Das EXIST Gründerstipendium der Hochschule Kempten unterstützt die beiden Gründer Martin Schall und Dr.-Ing. Maximilian Wegener in der Startphase ihres Projekts NAMBAT. Darauf aufbauend haben sie das Cleantech-Startup Numbat GmbH gegründet. Numbat vereint mit seiner patentierten Technologie drei Welten: Eine Schnellladesäule (High Power Charging - HPC) für das Thema E-Mobilität, einen integrierten Batteriespeicher für Energiemanagement-Lösungen in Unternehmen und all das mit einem umweltfreundlichen Ansatz, um einen Beitrag für die Klimawende zu leisten. Der Firmensitz ist in Kempten.

Ein Numbat (Nachhaltiger umweltfreundlicher Multi-Lifecycle-Batteriespeicher) als Batteriespeicher und Schnellladesäule in einem wird zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien geladen und kann immer auch an bestehende PV-Anlagen angeschlossen werden, was zu einer Stromnetzentlastung führt. Mit einer patentieren Klimaschutztechnologie wird das Leben einer Batterie verdreifacht (Multi-Lifecycle Strategie). Die Installation des Numbats an das Niederspannungsnetz funktioniert ohne große Baumaßnahmen, die bei gängigen Modellen (Mittelspannungsnetz) nicht zu verhindern sind.

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