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Aktuelles

21.04.2022

Erste Förderrunde der Bayerischen Forschungsstiftung 2022: Rund 700.000 Euro für das Forschungsprojekt Q-Process

Das Projekt der Hochschule Kempten ist damit in guter Gesellschaft – bayernweit werden acht Technologieprojekte mit rund 3,5 Millionen Euro gefördert.

Q-Process bedient sich der Methodik des CRISP-DM Prozessmodells. Der zirkulierende Prozess besteht aus den Schritten Geschäftsverständnis, Datenverständnis, Datenvorbereitung, Modellierung, Evaluierung und Bereitstellung in der Anwenderebene. Damit gelingt es, einen Zusammenhang zwischen den Daten, Informationen, Wissen, Handeln und Kompetenzen in der Fertigungsumgebung der Industriepartner herzustellen (Bild: HS Kempten)

Der Stiftungsrat der Bayerischen Forschungsstiftung hat für acht Technologieprojekte aus ganz Bayern Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro bewilligt – rund 699.000 Euro davon für das Forschungsprojekt Q-Process „Datengetriebene Qualitätsermittlung und Prozesssteuerung in der Bauteilfertigung“ der Hochschule Kempten. Es steht damit in einer Reihe mit Projekten, deren Forschungsspektrum dabei von Data-Science und KI-Forschung sowie Materialwissenschaften bis zu Anwendungen in der Prozess- und Produktionstechnik, der Medizintechnik sowie im Klima- und Umweltschutz reicht.

Wissenschaftsminister Markus Blume, der die Sitzung des Stiftungsrates erstmals leitete: „Die acht neuen Projekte zeigen: Hier wird einmal mehr der Zukunftsturbo gezündet! Mit der Bayerischen Forschungsstiftung ermöglichen wir heute die Innovationen von morgen: Wie reinigen wir Abwasser zum Schutz von Trinkwasserressourcen? Wie lässt sich mit Fassadenelementen das Klima in Städten positiv beeinflussen? Wie können lebensbedrohliche neuromuskuläre Erkrankungen bei Kleinkindern frühzeitig erkannt werden? In den geförderten Projekten erforschen und entwickeln Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand wertvolle Bausteine zur Lösung hochkomplexer Herausforderungen unserer Zeit. Das ist bayerische Erfinderkultur par excellence, die uns allen zugutekommt!“

Das Projekt Q-Process des Labors für Werkstofftechnik und Betriebsfestigkeit und des TTZ Sonthofen an der Hochschule Kempten entwickelt eine einheitliche, durchgängige und modellbasierte Methode zur Optimierung und Regelung von Bearbeitungsprozessen in der Bauteilfertigung. Die Prozesskette vom Rohmaterial bis zum fertig bearbeiteten Bauteil wird basierend auf Prozess- und Qualitätsdaten aller Prozessschritte vollständig als datengetriebenes Modell abgebildet. Mit diesem „digitalen Zwilling“ werden Prozesssteuerungskonzepte hinsichtlich Effizienz und Flexibilität optimiert.

Schwerpunkte von Q-Process sind die Entwicklung und Validierung von SmartData-Konzepten zur Digitalisierung und Steuerung von Bearbeitungsprozessen. Kernaufgaben sind der Aufbau eines effizienten Datenmanagementsystems, die Entwicklung von Methoden und Applikationen zur Datenanalyse, die Entwicklung von optischen Messsystemen zur Qualitätsprüfung, die Erschließung von predictive analytics zur Steuerung und Optimierung des Prozessgeschehens sowie die Entwicklung entsprechender Assistenzsysteme. Projektpartner sind die ZSO Zerspanungs- und Systemtechnik GmbH, Oberstaufen, die CMO-SYS GmbH, Göppingen, und die Konzepthaus Web Solutions GmbH, Sonthofen. Leitende Projektingenieurin ist Melina Graner.

Weitere Informationen zum TTZ Sonthofen und zum Labor für Werkstofftechnik und Betriebsfestigkeit.

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