Hochschule Kempten koordiniert Ausbau in Bayern

Das neue Forschungsprojekt „Auszeithöfe“ ist am IGG – Institut für Gesundheit und Generationen der Hochschule Kempten gestartet. Unter der Leitung von Prof. Dr. Philipp Prestel entsteht eine zentrale Koordinierungsstelle, die den Ausbau weiterer Höfe in ganz Bayern unterstützt. Ziel ist es, landwirtschaftliche Betriebe als niedrigschwellige Betreuungsorte für ältere und demenziell erkrankte Menschen und deren pflegende Angehörige zu erschließen und damit bestehende Versorgungslücken zu schließen. Das innovative Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) gefördert.
Auszeithöfe: Betreuung und Entlastung im ländlichen Raum stärken
Immer mehr Menschen in Bayern sind hochaltrig und leben mit Demenz. Sie benötigen alltagsnahe Unterstützung, die Lebensqualität erhält und soziale Teilhabe ermöglicht. Gerade in ländlichen Regionen gibt es bislang jedoch nur eingeschränkte Betreuungsangebote. Hier setzen die „Auszeithöfe“ an: Landwirtschaftliche Betriebe öffnen ihre Höfe für ältere und demenziell erkrankte Menschen und ermöglichen ihnen durch naturnahe Aktivitäten und die Einbindung in den bäuerlichen Alltag eine höhere Lebensqualität. Davon profitieren auch Angehörige, die entlastet werden. Gleichzeitig eröffnet das Modell durch ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein und die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung eine neue Perspektive. Das Konzept der Auszeithöfe wurde 2023 vom Verein Soziale Landwirtschaft Bayern e.V. entwickelt.
Neue Koordinierungsstelle an der Hochschule Kempten
Um das Modell der Auszeithöfe nachhaltig weiterzuentwickeln, entsteht ab Oktober 2025 an der Hochschule Kempten eine „Koordinierungsstelle Auszeithöfe“. Ihre Aufgaben umfassen die Weiterentwicklung des Konzepts, Qualitätsmanagement und Fragen der Finanzierung. Zudem bietet sie Schulungs- und Beratungsangebote für landwirtschaftliche Betriebe und vernetzt diese mit Strukturen im Pflege- und Sozialbereich. Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkarbeit sollen dazu beitragen, die Bekanntheit der Auszeithöfe als integratives Modell zu steigern und die gesellschaftliche Wahrnehmung sozialer Landwirtschaft zu fördern.
„Mit den Auszeithöfen entsteht ein innovatives Versorgungsmodell, das Landwirtschaft und Pflege zusammenführt. Es trägt dazu bei, die Lebensqualität hochbetagter und demenziell erkrankter Menschen zu steigern, Angehörige zu entlasten und zugleich die Zukunftsfähigkeit ländlicher Räume zu sichern“, erklärt Prof. Dr. Philipp Prestel, Projektleitung an der Hochschule Kempten.
Die Laufzeit des Projekts ist bis Ende September 2028 angesetzt.
Weitere Informationen zum Projekt:https://forschung.hs-kempten.de/forschungsprojekt/953-auszeithoefe
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Philipp Prestel, philipp.prestel(at)hs-kempten.de
mit dem Team der Koordinierungsstelle Auszeithöfe:
auszeithoefe(at)hs-kempten.de
Über das IGG – Institut für Gesundheit und Generationen
Das IGG – Institut für Gesundheit und Generationen der Hochschule Kempten widmet sich der interdisziplinären Forschung in den Bereichen Gesundheitsförderung und Prävention sowie Versorgung im Alter und hat sich dabei zum Ziel gesetzt, Praxis, Lehre und Forschung miteinander zu verbinden.
