Am 13. Juli hält Patrick Huber, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Fahrerassistenz und vernetzte Mobilität (IFM) auf der EURO 2021 einen Forschungsvortrag zum Thema "A redefinition and solution of the Urban Transit Routing Problem as a heterogeneous electrical variant". Die European Conference on Operational Research ist die größte und wichtigste Konferenz für Operational Research und Management Science (OR/MS) in Europa. Der Vortrag gibt einen Ausblick zu den Forschungsergebnissen von Patrick Huber, M.Sc. Informatik, und Prof. Dr. Göhner zur komplexen Problemstellung des Routing-Problems im städtischen Personennahverkehr (Urban Transit Routing Problem / UTRP).
So widmet sich Herr Huber in seinem Vortrag der Transformation des ÖPNV hin zur Elektromobilität und definiert das Heterogenous Electric - Urban Transit Routing Problem (HE-UTRP). Dieses erweitert die hochkomplexe Problemstellung des UTRP, welches ursprünglich zur effizienten Routenplanung bei konventionellen Verbrennerflotten des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) entwickelt wurde.
Er stellt zudem die Leistungsfähigkeit eines von ihm entwickelten Frameworks dar, das zur Analyse, Generierung und Optimierung eines Routennetzes des ÖPNV mit heterogenen Ausprägungen dient und somit Lösungskandidaten für das HE-UTRP generiert. Die Heterogenität bezieht sich sowohl auf die zu verwendende Fahrzeugflotte als auch auf die Ladeinfrastruktur. Neben der Analyse verschiedener Ladetechnologien und Ladestandorte unterstützt der Ansatz den Transformationsprozess durch die Darstellung ökonomischer Substitutions-Szenarien und der resultierenden Kostenstruktur.
Das geschaffene Framework, basierend auf einer Sequence-based Selection Hyper-heuristic - with Great Deluge (SS-GD), wird mit variierenden Zielfunktionen und Probleminstanzen für das UTRP, HE-UTRP und einer artverwandten homogenen Problemstellung bekannt als Electric Transit Route Network Design Problem (E-TRNDP) evaluiert, womit die Leistungsfähigkeit dargestellt wird.
Hinsichtlich des E-TRNDP werden neue Optima für gängige Probleminstanzen generiert. Abschließend wird die SS-GD auf Robustheit bei Variation der äußeren Einflüsse untersucht.
Der Vortrag findet um 13:30 Uhr statt, hier finden Sie Informationen zur Konferenz und zum Programm . Die European Conference on Operational Researchorganisiert wird organisiert von EURO – der European Association of Operational Research Society und der Hellenic Operational Research Society (HELORS). Die Konferenz findet an der Universität von West-Attika (UNIWA) in Athen statt, in deren Gegend schon Platon seine Studenten unterrichtete.
Ausblick zum Forschungsprojekt ERST
Derzeit wird daran gearbeitet, Daten aus der realen Welt zu erheben, um anwendungsorientierte Ergebnisse zu generieren. Dies geschieht mit Hilfe von Telematiksystemen, die neben den Verbrauchsdaten unterschiedlicher Fahrzeugtypen auch Daten zur Kundennachfrage und Straßenqualität erfassen. So werden im laufenden Forschungsprojekt ERST unter anderem neue kompakte und kostengünstigere Messkonzepte validiert.
