Mit "Wanderkarte", Verbündeten und einem Hauch Stadtmusikantengeist trotzten acht mutige Seniorinnen und Senioren Altersklischees

Rund 60 Interessierte kamen am 3. Juli 2025 zur feierlichen Abschlussveranstaltung an der Hochschule Kempten zusammen, um die Ergebnisse studentischer Projektarbeiten im Rahmen des Arbeitskreises „Alternative Wohnformen“ zu erleben. Im Zentrum stand die Frage: Wie kann selbstbestimmtes, gemeinschaftliches Wohnen im Alter in Kempten gelingen?
Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Martin Wetzel (Fakultät Soziales und Gesundheit, Hochschule Kempten) gemeinsam mit dem lokalen Arbeitskreis „Alternative Wohnformen“. Die Sprecherin der Gruppe, Elfriede Mischke, eröffnete das Treffen mit einer charmanten Neuinterpretation der Bremer Stadtmusikanten – als Symbol für ältere Menschen auf der Suche nach neuen, gemeinschaftlichen Lebensformen.
Die studentischen Projekte entstanden im Rahmen des Studiengangs Gesundheitswirtschaft (6. Semester, Schwerpunkt „Versorgung im Alter“) und wurden seit März 2025 in enger Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe durchgeführt. Ausgangspunkt war ein gemeinsamer Kick-off-Workshop an der Hochschule, bei dem Unterstützungsbedarfe definiert wurden.
Die Studierenden präsentierten an dem Abend die Ergebnisse ihrer fünf Einzelprojekte:
- Organisationsformen: Vorstellung möglicher rechtlicher Strukturen für ein Wohnprojekt. Empfehlung: Gründung eines Vereins als erster Schritt.
- Internetauftritt: Entwicklung einer Website zur öffentlichen Darstellung und Kommunikation der Projektziele.
- Bedarfsanalyse: Durchführung einer Umfrage unter den Teilnehmenden der Veranstaltungen der Arbeitsgruppe zu den Wohnwünschen älterer Menschen in Kempten – online und in Papierform.
- Best Practices im Allgäu: Besuch und Analyse bestehender Wohnprojekte in der Region zur Sammlung von Impulsen und Schlüsselfaktoren.
- Jüngere Generation ansprechen: Produktion eines kreativen Sketch-Note-Videos zur Sensibilisierung jüngerer Zielgruppen für das Thema Mehrgenerationenwohnen.
Zum Abschluss der Veranstaltung hielt Prof. Dr. Martin Wetzel einen Vortrag zu den demografischen Entwicklungen in Kempten und betonte die Bedeutung innovativer Wohnformen für die Zukunft der Stadt. In einer offenen Austauschrunde wurden gemeinsam mit den Studierenden Herausforderungen reflektiert und Ideen für nächste Schritte diskutiert – begleitet von einem liebevoll zubereiteten Buffet, das die Seniorinnen und Senioren der Arbeitsgruppe organisiert hatten.
Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie gegenseitige Unterstützung zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Studierenden zur Entwicklung zukunftsfähiger Wohnkonzepte beitragen kann – mit viel Engagement, Kreativität und gegenseitigem Respekt.
Bildnachweis: Hochschule Kempten