Rückblick auf die Konferenz Explore-to-Innovate am IFM

Wie können technologische Entwicklungen schneller, sicherer und nachhaltiger in die Fahrzeugentwicklung integriert werden? Mit dieser Leitfrage lud das IFM – Institut für Fahrerassistenz und vernetzte Mobilität der Hochschule Kempten vergangene Woche zur vierten Ausgabe der wissenschaftlichen Konferenz Explore-to-Innovate nach Benningen ein. Über 400 Fachleute aus Forschung, Industrie und Entwicklung folgten der Einladung und erlebten zwei Tage intensiven Austauschs, praxisnaher Demonstrationen und innovativer Impulse rund um das diesjährige Schwerpunktthema: Mixed Reality in der Fahrzeugentwicklung.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Fokus
Die Anforderungen an moderne Fahrzeugentwicklung wachsen stetig: Ob softwaredefinierte Mobilität, automatisiertes Fahren oder neue Sicherheitsstandards – Lösungen entstehen heute nur noch im Zusammenspiel vieler Fachdisziplinen. Genau hier setzt Explore-to-Innovate an. Die Konferenz wurde 2022 vom IFM der Hochschule Kempten ins Leben gerufen und versteht sich als Plattform, um Forschung und Anwendung, Wissenschaft und Wirtschaft systematisch zu vernetzen.
„Innovation entsteht heute nicht mehr im stillen Kämmerlein“, betonte Prof. Bernhard Schick, wissenschaftlicher Leiter des IFM. „Sie ist das Ergebnis vertrauensvoller Kooperation und gemeinsamer Kompetenz. Explore-to-Innovate bringt genau diese Akteure zusammen.“
Mixed Reality – Brücke zwischen Simulation und Realität
Ein zentrales Highlight war die Live-Demonstration eines Vehicle-in-the-Loop-Szenarios auf dem benachbarten FAKT-Motion Gelände: Zwei reale Fahrzeuge, gesteuert durch Fahrroboter, interagierten in einer virtuellen Umgebung mit simulierten Verkehrsteilnehmern – ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie sich Mixed Reality als Schlüsseltechnologie für sichere, effiziente Fahrzeugtests etabliert.
Auch der dynamische Fahrsimulator des IFM beeindruckte die Teilnehmenden. Basierend auf Digital-Twin-Technologie können hier komplexe Streckenverläufe und Fahrdynamik realitätsnah simuliert und neue Komponenten – etwa Lenk- oder Reifensysteme – unter kontrollierten Bedingungen getestet werden.
Impulse aus Wissenschaft und Industrie
Ergänzt wurden die praxisnahen Einblicke durch ein vielseitiges Vortragsprogramm mit hochkarätigen Sprecherinnen und Sprechern aus Industrie und Forschung. Unter anderem standen Themen wie vernetzte Validierungsmethoden, Sicherheitsarchitekturen und neue Entwicklungsprozesse für softwarebasierte Fahrzeuge im Mittelpunkt.
In der begleitenden Ausstellung präsentierten sich zahlreiche Partner mit aktuellen Forschungsprojekten, innovativen Prototypen und praxisnahen Testsystemen. Besonders im Fokus: regionale Akteure, die gemeinsam mit dem IFM an Lösungen für die Mobilität von morgen arbeiten.
Forschung mit regionaler Strahlkraft
Mit Explore-to-Innovate bekräftigt die Hochschule Kempten nicht nur ihre Rolle als Impulsgeberin für angewandte Forschung, sondern auch die strategische Bedeutung des Standorts Benningen. Die Konferenz zeigt eindrucksvoll, wie das Allgäu sich als aktiver Treiber im Bereich der Fahrzeug- und Mobilitätsforschung positioniert. Nach dem Erfolg der diesjährigen Veranstaltung ist eine Fortsetzung bereits in Planung. „Die positive Resonanz bestätigt uns darin, Explore-to-Innovate weiter auszubauen – thematisch, räumlich und in der Tiefe des Austauschs“, so Prof. Rolf Jung, ebenfalls Leiter des IFM. „Unsere Vision ist ein dauerhaftes Innovationsforum, das Technik, Wissenschaft und Gesell-schaft in einen fruchtbaren Dialog bringt.“
Bildnachweis: Jones de Rosso Photography



