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23.05.2025

Wenn keiner mehr zuhört – wie Sprache den Klimaschutz ausbremst

Mit „KlimKomHub“ forscht das INIT an neuen Wegen

Am INIT – Institut für Nachhaltige Innovation und Transformation der Hochschule Kempten ist das neue Forschungsprojekt „KlimKomHub – Barrieren in der Klimakommunikation identifizieren und überwinden“ offiziell gestartet. Das auf drei Jahre angelegte Vorhaben wird im Rahmen vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit insgesamt 607.000 Euro gefördert.

Gemeinsam mit dem bifa Umweltinstitut GmbH und dem sine-Institut gGmbH entwickelt das Forschungsteam um Prof. Dr. Robert Keller und Dr. Johannes Schubert am INIT der Hochschule Kempten neue Strategien für eine wirksame, lösungsorientierte und lokal verankerte Klimakommunikation.

Kommunikation, die bewegt – gemeinsam, lokal, positiv
Ob Klimaschutz, Klimaanpassung oder Klimawandel – viele dieser Begriffe wirken auf Menschen inzwischen abstrakt oder negativ. Genau hier setzt das Projekt KlimKomHub an: Ziel ist es, Kommunikationsbarrieren zu identifizieren und Formate zu entwickeln, die nicht abschrecken, sondern aktivieren. Klimakommunikation soll ermutigen, Beteiligung ermöglichen und konkrete Handlungsperspektiven aufzeigen. Dazu wird ein sogenannter „Klimakommunikations-Hub“ aufgebaut, in dem gemeinsam mit verschiedenen Zielgruppen – zum Beispiel Stadtbewohnern, Waldbesitzern, Unternehmen und kommunalen Entscheidungsträgern – neue Kommunikationsformate entwickelt und erprobt werden. Im Fokus stehen dabei insbesondere partizipative Ansätze sowie kontextspezifische Strategien, die sich an den Bedürfnissen und Herausforderungen vor Ort orientieren.

Zwei Modellregionen – viele Perspektiven
Die Umsetzung erfolgt in zwei Modellregionen: In der Stadt Zwickau liegt der Fokus auf klimaresilienter Stadtentwicklung und grün-blauer Infrastruktur. Im Allgäu, einer ländlich geprägten Region, stehen insbesondere branchenübergreifende Ansätze an der Schnittstelle von Land- und Forstwirtschaft sowie Tourismus im Mittelpunkt.

„Das Thema trifft den Nerv der Zeit“, erklärt Dr. Johannes Schubert, der erst kürzlich als Referent für einen Klimaschutz-Workshop der Stadt Kaufbeuren eingeladen war. „Mit über 60 Teilnehmenden aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft – darunter auch Oberbürgermeister Stefan Bosse – haben wir konkrete Maßnahmen für den lokalen Klimaschutz diskutiert und gezeigt, wie wichtig eine wirksame und motivierende Klimakommunikation auf kommunaler Ebene ist.“

Eine Toolbox für die Praxis
Im Laufe des Projekts KlimKomHub entstehen interaktive Formate, Werkzeuge und Kommunikationsstrategien, die kommunale Akteure, Klimamanagerinnen und -manager, künftig in einer praxisnahen Toolbox nutzen können – für einen wirksamen, ansprechenden und nachhaltigen Dialog über Klimaschutz und -anpassung.

Weitere Informationen

Foto: Forschungsteam KlimKomHub; Bildnachweis: bifa / Matthias Seiz

 

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