Rückblick auf das BayWISS-Jahreskolloquium in Kempten

Unter dem Motto „Pathways to Sustainable Growth – Die Zukunft der Wertschöpfungsprozesse“ war die Hochschule Kempten in diesem Jahr erstmals Gastgeberin des BayWISS-Jahreskolloquiums. Forschende, Studierende und Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft diskutierten Wege, wie wirtschaftliche Entwicklung, ökologische Verantwortung und gesellschaftliche Teilhabe in Einklang gebracht werden können.
„Dass das BayWISS-Jahreskolloquium in diesem Jahr in Kempten stattfand, ist ein starkes Zeichen der Wertschätzung für unsere wissenschaftliche Arbeit“, betonte Hochschulpräsident Prof. Dr. Wolfgang Hauke. „Die Veranstaltung hat gezeigt, wie sichtbar und vernetzt wir als Hochschule in der bayerischen Forschungslandschaft agieren und welchen Beitrag wir zum gesellschaftlichen Wandel leisten.“
Impulse für eine nachhaltige Zukunft
Zum Auftakt hielt die renommierte Ökonomin Prof. em. Dr. Renate Schubert (ETH Zürich) eine viel beachtete Keynote zum Thema „Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum – unvereinbar oder aufeinander angewiesen?“. Sie beleuchtete die Wechselwirkungen zwischen ökonomischer Dynamik, ökologischer Verantwortung und sozialer Gerechtigkeit. Schubert machte deutlich, dass Nachhaltigkeit ein ganzheitliches Konzept sei, das weit über Umweltfragen hinausgehe. „Die Vereinbarkeit von Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit kommt nicht von selbst, sie ist aber möglich“, so Schubert. Mit ihrer klaren Analyse und der Einordnung aktueller Forschungsbeispiele, u. a. in Bezug auf den kürzlich vergebenen Nobelpreis, setzte sie den fachlichen Ton des Kolloquiums.
Starke Beteiligung der Hochschule Kempten
Als gastgebende Hochschule brachte sich Kempten auch fachlich mit Nachdruck ein. Die Professoren Dr. Matthias Finkenrath und Dr. Frieder Heieck präsentierten Beiträge zu den Themen Energieeffizienz, Kreislaufwirtschaft in der Produktion und innovationsgetriebene Nachhaltigkeit.
„Das Kolloquium hat eindrucksvoll gezeigt, dass wir mit unserer Forschung Antworten auf zentrale Zukunftsfragen liefern können“, sagt Prof. Dr. Regina Schreiber, Vizepräsidentin für Forschung und Transfer. „Gerade die Verbindung von wissenschaftlicher Expertise und praktischer Umsetzbarkeit zählt zu unseren größten Stärken und ist entscheidend für nachhaltige Wertschöpfung.“
Ehrung für ehemaligen Kemptener Studierenden
Besonderen Grund zur Freude gab es bei der Verleihung der BayWISS-Preise 2025: Alexander Bartsch, ehemaliger Bachelorabsolvent der Hochschule Kempten, wurde für seine herausragende Promotion zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe ausgezeichnet. In seiner Arbeit entwickelte Bartsch ein innovatives Implantat, das im Unterkiefer verankert wird und Betroffenen weltweit neue Therapieoptionen eröffnet.
Kooperation als Schlüssel zum Fortschritt
Im Mittelpunkt der Diskussionen des Tages stand die Erkenntnis, dass nachhaltiges Wachstum nur gelingt, wenn Innovation, politische Rahmenbedingungen und gesellschaftliche Verantwortung zusammenspielen. Die Teilnehmenden waren sich einig: Es gibt viele erfolgversprechende Ansätze doch kurzfristige Denkweisen, fehlendes Kapital und ungleiche globale Strukturen bleiben zentrale Hürden auf dem Weg zu einer wirklich nachhaltigen Wirtschaft. „Die besten Ideen entstehen, wenn man sich austauscht und vernetzt“, so das Fazit vieler Teilnehmender. Das Kolloquium bot genau dafür den passenden Rahmen und machte die Hochschule Kempten für einen Tag zum Zentrum des wissenschaftlichen Dialogs in Bayern.
Über BayWISS
Das Bayerische Wissenschaftsforum BayWISS vereint inzwischen 38 Mitgliedshochschulen – darunter 13 Universitäten, 19 Hochschulen für angewandte Wissenschaften und 6 Kunsthochschulen. Mit rund 450 Promovierenden und einem Förderzuschuss des Bayerischen Wissenschaftsministeriums in Höhe von einer Million Euro im Jahr 2025 stärkt BayWISS die Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Weiterbildung. https://www.baywiss.de
Foto 1: BayWISS-Jahreskolloquium 2025 an der Hochschule Kempten; Foto 2: Preisträger Alexander Bartsch; Bildnachweis: Hochschule Kempten/Jens Kerick
