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Aktuelles

16.05.2022

Fachtagung des WTZ Füssen: Community of Practice – Besuchermanagement im Allgäu

18 Projekte zum Thema Besuchermanagement und Mobilität stellten sich vor.

 

Das Organisationsteam des WTZ Füssen (v.l.n.r) Christiaan Niemeijer, Jannika Eisele, Jeremy Kittler, Dr. Sabrina Brey, Prof. Dr. Guido Sommer, Jessica Bollenbach, Martina König (Foto: WTZ Füssen)

Volle Wanderwege, belegte Parkplätze, hochfrequentierte Attraktionen – Themen, die im Allgäu für viele Diskussionen sorgen. Die Probleme sind bekannt und in vielen Bereichen werden inzwischen auch schon Lösungsansätze erarbeitet. Das Wissenstransferzentrum Innovative und Nachhaltige Tourismusentwicklung Füssen (WTZ Füssen), ein In-Institut der Hochschule Kempten, lud jetzt zu einer Netzwerkveranstaltung für Fachbesucherinnen und –besucher aus den Bereichen Tourismus, Naturschutz und Mobilität ein. „Im Allgäu gibt es inzwischen eine Vielzahl von Projekten die sich alle in engerem und weiteren Sinn mit dem Thema Besuchermanagement und Mobilität beschäftigen und wir wollen als Wissenstransferzentrum diese Projekte und Personen vernetzen“, erklärt Prof. Dr. Guido Sommer die Idee der Veranstaltung.

18 Projekte stellten in kurzen Poster-Präsentationen ihre Ideen, Erfahrungen und Ergebnisse vor und in kleinen Gruppen wurde anschließend mit den 70 Teilnehmer*innen diskutiert, Ideen gesammelt und Kontakte hergestellt. So wurden Projekte zu intelligentem Parkraummanagement ebenso vorgestellt, wie Ergebnisse aus Besucher-/Gästebefragungen zum (Tages-)Ausflugsverhalten, Verkehrsmittelwahl und Reisemotiven. Aber auch schon alternative Mobilitätsangebote wieder EMMI-Mobil aus Bad Hindelang und der Ringbus Alpsee-Grünten berichteten von ihren Erfahrungen. Auch wie ein abgestimmtes Mountainbike-Netz sowie Lenkungsmaßnahmen im Naturpark und in den Allgäuer Alpen aussehen kann wurde diskutiert. Die Grundlage vieler vorgestellter Projekte sind Daten. Deshalb wurde auch über Datenverfügbarkeit, -qualität und Datenschutz gesprochen und wie Daten auch für Besucherprognosen und -lenkung genutzt werden können.

Das WTZ Füssen organisierte nicht nur die Netzwerkveranstaltung, sondern stellte auch selbst zwei Projekte im Rahmen der Veranstaltung vor. Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit geförderte Projekt AIR hat als übergeordnetes Ziel, durch die Entzerrung von Besucherströmen einen Beitrag zu einer nachhaltigeren Tourismusentwicklung zu leisten. Konkret sollen solche AI-basierten Verfahren erforscht, entwickelt, implementiert und evaluiert werden, die helfen, die zeitweilige Überlastung von Reise- und Ausflugszielen durch gezielte Besucherinformation zu vermeiden und geeignete Alternativen aufzuzeigen.

Das zweite Projekt „Flexibler Freizeitbus (FEB) für nachhaltigen Freizeitverkehr“ wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Hier sind die Projektziele die Reduzierung des Individualverkehrs und der damit verbundenen Emissionen im Freizeitverkehr sowie die Entlastung touristischer Hotspots durch die Entwicklung eines bedarfsorientierten und emissionsfreien Erlebnisbusses mit Pilotierung im Allgäu. Dabei basiert das Konzept auf einer datengetriebenen Einsatz-, Routen- und Erlebnisplanung, inklusive eines fundierten Konzepts für Ladesäuleninfrastruktur. Ein besonderes Augenmerk liegt in der Übertragbarkeit und Skalierbarkeit des Projekts auf andere Regionen sowie in der Funktion des Mobilitätsangebots als Besucherlenkungsinstrument im Allgäu.

Guido Sommer ist sich sicher, dass die Veranstaltung einen wichtigen Beitrag beim Thema Besuchermanagement und Mobilität leistet. „Wir werden die CoP Besuchermanagement im Allgäu sicherlich wiederholen, denn es gibt immer neue Projektideen und Erkenntnisse und durch die Vernetzung können Synergien identifiziert und genutzt werden.“

 

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