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26.10.2022

Künstliche Intelligenz für schnelle Kostenprognose von komplexen Leichtbau‐Komponenten

Forschungsprojekt KICarbon am IPI – Institut für Produktion und Informatik in Sonthofen gestartet – gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Ziel ist die Entwicklung eines Systems, das mittels Künstlicher Intelligenz kleine und mittelständische Unternehmen bei der schnellen Kostenprognose für komplexe Faserverbundbauteile auf Basis von 3D-Bauteilgeometrien unterstützt, z.B. in der Medizintechnik, dem Automobil- oder Maschinenbau.

Aus Carbon gefertigtes Bauteil für die Automobilindustrie (©pralasitlalao-adobe.stock.com)

Die hohe Komplexität der Fertigung von Faserverbundwerkstoffen bindet höchstqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unnötigerweise in der Akquise. Die hohen Lohnstrukturen in Deutschland erlauben zudem kaum Fehlkalkulationen. Diese würden die erfolgskritische Zeit von der Anfrage bis zur Angebotserstellung nochmals erhöhen. Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) stehen daher bei der Anfrage für Prototypen und Kleinserien vor der Herausforderung, schnell und möglichst präzise Fertigungsaufwände und damit einhergehende Produktionskosten einzuschätzen – und dieses dann in Form eines Angebots an den Auftraggeber abzugeben, um schnell auf Kundenanfragen reagieren zu können und so wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ziel des Forschungsprojekts KICarbon ist es daher, ein für diese Unternehmen einfach und intuitiv nutzbares, auf Künstlicher Intelligenz (KI) basiertes Assistenzsystem zu entwickeln, das eine schnelle Kostenprognose für komplexe Faserverbundbauteile auf Basis von 3D-Bauteilgeometrien erlaubt. Denn derzeit benötigen Mitarbeitende oft noch mehrere Tage für eine genaue Kostenprognose, da viele Faktoren wie die Formgebung der Werkzeuge, Fertigungstechniken, Materialien und Nachbearbeitungsschritte miteinander interagieren

„Mittels KI sollen die Kosten automatisiert, zuverlässig und präzise geschätzt werden. Insbesondere sollen die erzielten Ergebnisse dabei leicht nachvollziehbar sein und konventionelle Methoden sinnvoll ergänzen“, erläutert Professor Frieder Heieck, Leiter am IPI. In KICarbon nutzt und entwickelt das Technologietransferzentrum dabei neue KI-Methoden auf Basis von Produktdaten mit Schwerpunkt auf der automatisierten 3D-Geometrieanalyse und unterstützt bei der Strukturierung der Daten sowie der Formulierung von Kostenprognosemodellen. Das BMBF fördert das Verbundprojekt über drei Jahre mit insgesamt 785.000 Euro, wovon die Hochschule Kempten Fördermittel in Höhe von 350.000 Euro erhält. Weitere Verbundpartner aus der Industrie sind die InstaWerk GmbH und Bräutigam GmbH.  

Weitere Informationen zum IPI – Institut für Produktion und Informatik

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