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10.03.2021

Fachstelle für Demenz und Pflege Schwaben

Institut der Hochschule Kempten bietet Unterstützung und Beratung an

In Umsetzung der Bayerischen Demenzstrategie wurde bereits 2018 die bayerische Fachstelle für Demenz und Pflege, mit Sitz in Nürnberg, gegründet. Im Lauf des vergangenen Jahres wurden nun die regionalen Fachstellen in allen sieben Regierungsbezirken Bayerns eröffnet. So auch in Schwaben, wo die Fachstelle für Demenz und Pflege im Juli 2020 den Betrieb aufgenommen hat. Träger der Fachstelle ist die Hochschule Kempten, wo sie am Institut für Gesundheit und Generationen (IGG) der Fakultät Soziales und Gesundheit angesiedelt ist. Das IGG forscht und entwickelt in ausgewählten Themenschwerpunkten der Sozialen Arbeit und verknüpft somit Wissenschaft mit Praxis und Lehre.

In Schwaben leben derzeit ca. 67.500 pflegebedürftige Personen. Diese Zahl wird in Zukunft zunehmen. Rund zwei Drittel von ihnen werden in der eigenen Wohnung von Zu- und Angehörigen betreut und gepflegt (Pflegestatistik Bayern 2019). Dies entspricht dem Wunsch vieler Betroffenen möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben zu können und wird auch im Sozialgesetzbuch unter der Leitlinie „ambulant vor stationär“ als Ziel ausgegeben. Damit Pflege zu Hause gelingen kann, werden vielfältige Beratungs- und Unterstützungsangebote benötigt.

Besonderer Fokus liegt auf Menschen mit einer dementiellen Erkrankung. In Schwaben leben aktuell ca. 38.000 Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind (LGL Gesundheitsreport 2019). In Anbetracht des Demografischen Wandels wird prognostisch auch diese Zahl steigen. Deshalb wurde bereits im Jahr 2013 die Bayerische Demenzstrategie vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege ins Leben gerufen.

Die Aufgabenbereiche der Fachstelle für Demenz und Pflege Schwaben ergeben sich aus den oben genannten Bedarfen: Angebote zur Unterstützung im Alltag sowie Beratung in der Pflege und Demenz. Die Fachstelle ist zentraler Ansprechpartner rund um Fragen zu diesen Themen und vermittelt zu den beratenden und unterstützenden Stellen in den Regionen. Zudem fördert sie sowohl den Wissenstransfer als auch den weiteren Auf- und Ausbau von Versorgungsstrukturen und Hilfsangeboten für pflegebedürftige Menschen, vor allem aber für Menschen mit Demenz und deren pflegenden Angehörigen.

Angebote zur Unterstützung im Alltag
Die Bezeichnung „Angebote zur Unterstützung im Alltag“ umfasst folgende Formate:

  • Betreuungsangebote: Ehrenamtlicher Helferkreis, Betreuungsgruppe, qualitätsgesicherte Tagesbetreuung in Privathaushalten
  • Angebote zur Entlastung im Alltag: Alltagsbegleitende Personen, Haushaltsnahe Dienstleistungen
  • Angebote zur Entlastung von Pflegenden: Pflegebegleiterinnen und -begleiter, Angehörigengruppe

Seit Januar 2021 gibt es für Pflegebedürftige zudem die Möglichkeit über das Format „ehrenamtliche Einzelperson“ z. B. Nachbarinnen und Nachbarn sowie Bekannte über den Entlastungsbetrag für erbrachte Hilfeleistungen zu entlohnen.
Die Fachstelle für Demenz und Pflege ist Ansprechpartner für die Träger dieser Angebote, insbesondere in Bezug auf Anerkennung und Förderung. Sie fungiert als Sprachrohr zwischen Praxis und Landesamt für Pflege und Staatsministerum für Gesundheit und Pflege.

Beratung in der Pflege
Im Bezirk gibt es eine Vielzahl an Beratungs- und Unterstützungsangeboten, die Pflegebedürftige und Pflegende u. a. zu Leistungen der Pflegeversicherung beraten und psychosoziale Begleitung anbieten. Die Fachstelle für Pflege und Demenz verweist Betroffene an geeignete Angebote, z. B. Fachstellen für pflegende Angehörige, Pflegestützpunkte, Seniorenberatungsstellen. Ziel ist es die einzelnen Angebote zu vernetzen.

Vortragsreihe „Demenzinare im Frühling“
Demenz ist der Oberbegriff für verschiedene Krankheitsformen, die unterschiedlich verlaufen, jedoch langfristig alle zum Verlust der geistigen und gedächtnisbezogenen Leistungsfähigkeit führen und die Alltagskompetenz einschränken. Neben dem Nachlassen geistiger Fähigkeiten, kann es auch zu einer Veränderung von Sozialverhalten, Persönlichkeit, Antrieb oder Stimmung kommen.

Ein weiteres Ziel der Fachstelle ist die Sensibilisierung der Gesellschaft für die Krankheit Demenz, die Mitwirkung an Netzwerken und der Ausbau von Unterstützungsstrukturen. Dazu nimmt die Fachstelle an verschiedenen Veranstaltungen teil und organisiert auch selbst Vorträge. So ist im April die Vortragsreihe „Demenzinare im Frühling“ für alle Interessierten geplant. Am 13. März beteiligt sich die Fachstelle außerdem an den Dialogforen für pflegende Angehörige Schwaben. Interessierte Pflegende können bei der Online-Veranstaltung kostenfrei teilnehmen. Die Veranstaltungen bietet den Angehörigen Informationen rund um das Thema Pflegebedürftigkeit und gibt den Teilnehmenden im Anschluss Raum zum Austausch.

Weitere Informationen finden sie auf der Webseite: www.demenz-pflege-schwaben.de

E-Mail: info(at)demenz-pflege-schwaben.de
Telefon: 0831/697143-18 (Büro) derzeit coronabedingt nur unter 0151/61077732 oder 01520/2721038

Dialogforum Schwaben: https://www.lfp.bayern.de/dialogforen/

 

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