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03.02.2025

Interview mit Prof. Dr. Matthias Klingele

Matthias Klingele, der neue Leiter des Promotionszentrums – Transformation und nachhaltige Entwicklung darüber, wie er auf die Zukunft blickt.

Matthias Klingele, neuer Leiter des Promotionszentrums in Kempten.

Ein gutes halbes Jahr ist es nun her, dass die Hochschule die Zusage für die Einrichtung des Promotionszentrums erhalten hat. Jetzt ist es so weit: ab heute kann der Dr.-Ing. am neuen Promotionszentrum Transformation und nachhaltige Entwicklung erlangt werden. An welchen Themen dort gerforscht wird, wer promovieren kann und was es mit den sogenannten "SDGs" auf sich hat, erklärt Matthias Klingele. Er ist Professor für Wasserstoffproduktion und -logistik und frisch gewählter Leiter des Promotionszentrums.

Frage: Transformation und nachhaltige Entwicklung – So heißt das neue Promotionszentrum unserer Hochschule. Könnten Sie mir erklären, was das genau bedeutet? Woran soll dort geforscht werden?

Matthias Klingele: Das neue Promotionszentrum widmet sich sozialen und gesellschaftlichen Fragestellungen sowie innovativen Technologien, die zusammen zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen. Daher auch der Name „Transformation und nachhaltige Entwicklung“. Wir orientieren uns dabei an den sogenannten „Sustainable Development Goals“ (SDGs) der Vereinten Nationen, die als globaler Maßstab für Nachhaltigkeit dienen. Diese Ziele haben auch die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie stark beeinflusst.
An der Hochschule Kempten forschen wir in diesen Bereichen schon seit vielen Jahren erfolgreich. Mit dem Promotionszentrum und dem damit verbundenen Promotionsrecht haben wir nun die tolle Möglichkeit dazugewonnen, unseren wissenschaftlichen Nachwuchs auch direkt vor Ort selbst promovieren zu können. Außerdem fördert das Promotionszentrum die Zusammenarbeit der beteiligten Professorinnen und Professoren und bietet eine großartige Chance für neue, interdisziplinäre und kollaborative Forschungsprojekte.
 

Frage: Fünf Sustainable Development Goals – Könnten Sie uns da kurz mitnehmen, worum es sich handelt? 

Matthias Klingele: Gerne! Die Vereinten Nationen haben insgesamt 17 dieser SDGs formuliert, die als Leitlinien für nachhaltige Entwicklung dienen. Beispiele sind „Keine Armut“ oder „Weniger Ungleichheit“. Diese Ziele sollen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft dazu anregen, bei Entscheidungen immer zu prüfen, ob diese zu mehr Nachhaltigkeit beitragen.
Auch die Forschung an der Hochschule Kempten orientiert sich an diesen SDGs, wobei hierbei fünf ausgewählte SDGs besonders im Fokus stehen: „Gesundheit und Wohlergehen“, „Hochwertige Bildung“, „Bezahlbare und saubere Energie“, „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ sowie „Maßnahmen zum Klimaschutz“
 

Frage: Sie wurden Ende Januar zur Leitung des Promotionszentrums gewählt und übernehmen diese Rolle für die nächsten drei Jahre. Wie sehen Sie die kommenden Jahre und was sind Ihre Ziele?

Matthias Klingele: Mein übergeordnetes Ziel ist es, das Promotionszentrum mit Leben zu füllen und ein attraktives Forschungsumfeld für die Promovierenden zu schaffen. Dazu erarbeiten wir ein spannendes Begleitprogramm, das Querschnittsthemen wie Selbst- und Projektmanagement, gute wissenschaftliche Praxis und Forschungskolloquien umfasst.
In den ersten Monaten liegt der Fokus aber auf dem Aufbau der notwendigen administrativen Strukturen und Prozesse, damit Promotionsvorhaben reibungslos durchgeführt werden können.


Frage: Wer kann im Promotionszentrum promovieren?

Matthias Klingele: Grundsätzlich kann jede und jeder an unserem Zentrum promovieren, der oder die die entsprechenden Qualifikationen mitbringt. In der Regel ist das ein überdurchschnittlicher Masterabschluss in einem Fachgebiet, das zum Profil des Promotionszentrums passt. Auch das Thema der Promotion muss mit der inhaltlichen Ausrichtung des Zentrums vereinbar sein.
Wichtig ist zudem, eine betreuende Professorin oder einen betreuenden Professor zu finden. Darüber hinaus wird in der Regel auch eine Finanzierung benötigt – zum Beispiel über ein Stipendium oder eine Anstellung als wissenschaftliche Mitarbeiterin bzw. als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Empfehlenswert sind auch eine gewisse Affinität zu Forschungsarbeit und ein hohes Maß an Eigenmotivation.

 

Frage: Angenommen, ich bin Absolventin des Maschinenbaus und interessiere mich für eine Promotion an Ihrem Zentrum. Wie gehe ich vor?

Matthias Klingele: Der beste Einstieg ist sicherlich ein Gespräch mit der Geschäftsstelle des Promotionszentrums. Dort erhalten Sie umfassende Informationen, etwa zur Suche nach einer Betreuungsperson, zu Finanzierungsmöglichkeiten und zu den Anforderungen einer Promotion.
Alternativ können Sie auch direkt die einzelnen Professuren kontaktieren. Viele offene Promotionsstellen werden im Job-Portal der Hochschule ausgeschrieben, sodass Sie sich direkt bewerben oder Kontakt aufnehmen können.
 

Frage: Gibt es schon Promovierende, die bald im Promotionszentrum starten?

Matthias Klingele: Ja, aktuell weiß ich von drei Kandidatinnen und Kandidaten, die bis April beginnen möchten. Es könnten aber noch weitere sein, von denen ich bislang nichts gehört habe.

 

Frage: Sie haben selbst promoviert. Was haben Sie aus dieser Zeit mitgenommen, und was möchten Sie den Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern mit auf den Weg geben?

Matthias Klingele: Ich erinnere mich sehr gerne an meine Promotionszeit. Es hat sehr viel Spaß gemacht, sich intensiv mit einer Forschungsfrage zu beschäftigen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir Forschungsaufenthalte im Ausland – solche Erfahrungen kann ich nur empfehlen! Oft gibt es dafür spezielle Stipendien, die man unbedingt nutzen sollte.


Kontakt zur Geschäftsstelle Promotionszentrum:
Dr. Cathrin Stiegelmeyr und Julia Ruf unter promotion@hs-kempten.de.

Weitere Informationen zur Promotion finden Sie hier

Foto: Matthias Klingele, Leiter des Promotionszentrums
Bildnachweis: Susanne Mölle

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