Melanie Lüders übernimmt Funktion an der Hochschule Kempten

Im Kampf gegen Antisemitismus haben Bayerns Hochschulen einen wichtigen Schritt gemacht: An allen 33 staatlichen Hochschulen wurden Antisemitismusbeauftragte ernannt. In Kempten übernimmt diese Aufgabe Melanie Lüders. Die Maßnahme ist Teil des neuen Bayerischen Fünf-Punkte-Aktionsplans, der von Wissenschaftsminister Markus Blume vorgestellt wurde.
Minister Blume betonte die Notwendigkeit dieser Initiative: „Antisemitismus ist keine Meinung, sondern Hass – eine abscheuliche Form der gruppenbezogenen Menschenverachtung. Bayerns Hochschulen stehen geschlossen an der Seite jüdischer Studierender, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.“ Blume stellte zudem klar, dass antisemitische Vorfälle an bayerischen Hochschulen keine Toleranz erfahren würden: „Exmatrikulation wird als Ultima Ratio gesetzlich verankert.“
Bayerischer Aktionsplan gegen Antisemitismus
Der Aktionsplan basiert auf fünf zentralen Säulen:
1. Bewusstseinsbildung: Regelmäßige Dialoge mit jüdischen Studierenden und Lehrenden.
2. Klare Ansprechpartner: Antisemitismusbeauftragte an jeder Hochschule.
3. Bildung und Prävention: Verstärkte Forschung und Lehre zum Thema Antisemitismus.
4. Hochschulrecht: Null-Toleranz-Ansatz mit der Möglichkeit von Exmatrikulationen.
5. Netzwerkbildung: Zusammenarbeit zwischen Hochschulen, Polizei, Justiz und Politik.
Melanie Lüders, die neue Beauftragte an der Hochschule Kempten, sieht ihre Funktion als Chance, aktiv ein Bewusstsein für das Thema zu schaffen: „Wir möchten proaktiv sein, aufklären und ein sicheres Umfeld schaffen, in dem jüdische Studierende und Mitarbeitende geschützt sind und sich ernst genommen fühlen.“
Reaktion auf aktuelle Entwicklungen
Die Initiative reagiert auch auf die Zunahme antisemitischer Vorfälle seit dem Terrorangriff der Hamas im Oktober 2023. Hochschulen stehen für Demokratie, Toleranz und Zivilcourage und müssen klare Zeichen setzen, indem Grenzüberschreitungen konsequent geahndet werden. Die bayerischen Hochschulen verabschiedeten bereits im Mai eine Resolution gegen Antisemitismus und sehen sich nun als Bollwerk gegen Hass und Hetze. Mit Schulungen und Netzwerkbildung will Bayern seine Vorreiterrolle weiter ausbauen und eine Vorbildfunktion für andere Bundesländer übernehmen.
Weitere Informationen und Kontakt zur Antisemitismusbeauftragten der Hochschule Kempten