Firma sonnen aus Wildpoldsried unterstützt Hochschule Kempten

Heute wurde an der Hochschule Kempten ein hochmoderner Batteriespeicher des Energieanbieters sonnen aus Wildpoldsried offiziell in Betrieb genommen. Diese zukunftsweisende Technologie wird das Herzstück für die Auf- und Umrüstung des Labors für regenerative Energien bilden.
Den Batteriespeicher, mit einer Kapazität von 11 kWh und einer Leistung von 9,9 kW, stellte sonnen kostenfrei und unbefristet für Forschungs- und Lehrzwecke zur Verfügung. Die Installation wurde von der Firma Fischer Elektro aus Lauben als inselnetzfähige „Microgrid-Hybridlösung“ ausgeführt – eine Spezialentwicklung, die speziell auf die Laboranforderungen der Hochschule abgestimmt ist.
Im Betrieb bietet die Versuchsanlage zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten: Neben der Speicherung von Photovoltaik-Strom, der von den Solarmodulen auf dem Gebäude V erzeugt wird, können lokale Verbraucher bedient und Netzausfälle simuliert werden. Diese Simulation ermöglicht es, den Inselbetrieb in der Praxis zu untersuchen und zu optimieren. Zukünftig sollen die verschiedenen Betriebsmodi des Batteriespeichers nicht nur ferngesteuert aktiviert und überwacht werden, es werden auch Daten zur Lebensdauer der Batterie erhoben. Diese Daten fließen in aktuelle Forschungs-projekte der Hochschule ein, insbesondere in das Projekt „BattLifeBoost“, ein Verbundvorhaben der Hochschule Kempten, der sonnen GmbH, der BMW AG und der Technischen Universität München. Ziel ist es, mit den maßgeblich an der Hochschule Kempten entwickelten Methoden die Prädiktion der Batteriele-bensdauer von Lithium-Ionen-Batterien für automotive und stationäre Anwen-dungsfälle zu optimieren. Die verbesserte Lebensdauerprognose kann unter anderem helfen einen sicheren und langen Second-Life Betrieb von Fahrzeugbatterien in stationärer Anwendung zu ermöglichen.
Die offizielle Inbetriebnahme des Batteriespeichers markiert einen wichtigen Meilenstein für die Hochschule Kempten und ihre Bestrebungen im Bereich der regenerativen Energien. Prof. Dr. Holger Hesse, Forschungsprofessor für „Smarte Energiesysteme“, betonte die Bedeutung dieser Investition: „Der neue Batteriespeicher wird zur Schaltzentrale im Labor für regenerative Energien: Photovoltaik, dezentraler Verbrauch und Netzankopplung können fortan automatisiert angesteuert und überwacht werden. Die nun zu entwickelnden Steuerungsmodule werden gemeinsam mit Studierenden am Campus entwickelt – Messdaten aus dem Betrieb der Anlage können überdies wertvolle Erkenntnisse für die Forschung liefern.“
„Die Hochschule Kempten ist ein unverzichtbarer strategischer Partner für uns, da die enge Verbindung zur aktuellen Forschung ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Besonders im Bereich der erneuerbaren Energien erleben wir weltweit eine rapide technologische Entwicklung. Innovationen sind dabei der entscheidende Schlüssel, um unseren Know-how-Vorsprung im internationalen Wettbewerb nicht nur zu sichern, sondern kontinuierlich auszubauen. Deshalb engagieren wir uns mit Überzeugung in diesem zukunftsweisenden Projekt und stellen unsere hochmoderne Technologie bereit“, sagt Ralf Plieninger, CTO von sonnen.
Hochschulpräsident Prof. Dr. Wolfgang Hauke dankte der Firma sonnen im Namen der Hochschule für ihre großzügige Unterstützung und der Firma Fischer Elektro für die fachgerechte Installation. Gemeinsam wird ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigeren und innovativeren Energiezukunft gesetzt.
Foto: Offizielle Inbetriebnahme des Batteriespeichers des Energieanbieters sonnen an der Hochschule Kempten. V. l. n. r. Hochschulpräsident Prof. Dr. Wolfgang Hauke, Prof. Dr. Holger Hesse, Philip Rother, System Development Engineer bei sonnen und Ralf Plieninger, CTO der sonnen GmbH. Bildnachweis: Hochschule Kempten / S. Adamer